Mich fasziniert die soziale Lebensweise und das Verhalten der Bienen. Es ist einfach toll, sie zu beobachten und Rückschlüsse daraus zu ziehen. Außerdem lernt man mit den Bienen den Verlauf der Jahreszeiten noch besser kennen.
Hallo! Ich bin Tanja
Ich betreue 1 Bienenstock seit 2019.Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?
Weil es Spaß macht und mir neue Einblicke und Erkenntnisse beschert, weil ich dem Insektensterben entgegenwirken möchte und zuletzt natürlich auch, weil Honig einfach lecker schmeckt.
Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?
Imkerneueinsteigerkurse (NÖ), aber auch Selbststudium: Literatur zu verschiedenen Betriebsweisen, Bio-Imkerei etc. Ich bin Lehrerin und Mutter von 3 Kindern. Tiere und Pflanzen haben mich schon immer fasziniert, wodurch ich später auch Biologie studierte. Mein Sohn Arik ist bereits voll Tatendrang und schaut sich gerne mit mir die Bienen an.
Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?
Die sind wohl je nach Ziel der Imkerei unterschiedlich. Bei uns: möglichst wesensgemäß zu arbeiten.
Was lernen ImkerInnen genau?
Den Umgang mit der Biene, aus Beobachtungen Schlüsse ziehen, was wann zu tun ist
Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?
Beobachte mehr die Blütenabfolge im jahreszeitlichen Verlauf
Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?
Ich bin beim örtlichen Imkerverein; bis jetzt eher Informationsaustausch
Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?
viel - ein teures Hobby
Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?
nein und nein
Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?
eine legitime Sorge; allerdings können wir allen Insektenarten helfen, indem wir für abwechslungsreichere, vielfältige Lebensräume sorgen
Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?
Das hätte ich so noch nicht gehört und erfahren.
Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?
Nein, definitiv nicht.
Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?
Die neue Imkergeneration betreibt eher Hobbyimkerei/ein Nebengeschäft und sie schauen oft nicht mehr so auf maximalen Honigertrag, sondern versuchen auch auf das Wesen der Biene mehr einzugehen.
Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?
siehe letzte Frage
Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?
Kommt auf die Größe der Imkerei und die Betriebsweise an; jedenfalls nicht unter 10 Euro.
Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.
Nein, weil die Honigbiene von Imkern -im Gegensatz zu den "wilden" Insekten - gepflegt und gehegt wird. Anders sieht es aus, wenn wir von der heimischen, dunklen Honigbiene sprechen.
Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?
Nein, warum sollte er das sein? Er stellt ihnen eine passende Behausung zur Verfügung und hilft ihnen dabei, gesund zu bleiben.
Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?
Offensichtlich führen viele Wege ans Ziel und jede/r macht seine eigenen Erfahrungen.
Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?
Nicht zu viele Bienenvölker pro Bienenstand, wesensgemäße Imkerei bevorzugen (überwintern auf eigenem Honig, das Schwärmen nicht kategorisch unterbinden, sondern mit den Bienen arbeiten, biologische Varroabekämpfung, Naturwabenbau, wenn möglich).
Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?
Sich zuvor gut informieren (Imkerkurse, Literatur) und auf gute Schutzausrüstung achten, damit man sich nicht so vor den Stichen fürchtet ;)
Was denkst du über Hektar Nektar?
Eine interessante und übersichtliche Plattform, die mir persönlich sympathischer ist als z.B. willhaben. Ermöglicht auch den Verkauf/Kauf von Bienen.