Wolfgang Haas /FA B.
Wolfgang Haas /FA B.
aus 2100 Stetten, Österreich
imkert seit 2016

Die Komplexität eines Bienenvolkes, die Widerstandsfähigkeit und das Gruppenverhalten der Bienen ist ein Spiegel der Gesellschaft wie sie sein sollte / könnte. Das Aufleben im Frühjahr und die Ruhe, die im Spätherbst einkehrt, sind ein faszinierendes Schauspiel.

Hallo! Ich bin Wolfgang

Ich betreue 49 Bienenstöcke seit 2016.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Als Facharbeiter der Bienenwirtschaft begeistert mich vor allem die vielfältige Anwendbarkeit von Bienenprodukten Dem Honig wahre Wunder in seiner positiven Wirkung nachgesagt, die ich selbst auf meinen Ultra Läufen in den letzten Jahren erfahren durfte. Durch die umsichtige Produktion in Stettens Naturlandschaft, entsteht Honig der nicht nur geschmacklich erstklassig, sondern auch all die Vielfalt der Landschaft widerspiegelt. Die Begeisterung für die Imkerei liegt vor allem in der Ruhe, die ich mitten in der Natur an meinen Bienenständen erleben darf. Die Herausforderung ist jedes Jahr aufs Neue zu lernen und situativ die richtigen Entscheidungen im Sinne der mir anvertrauten Lebewesen, aber auch der Produkte und Qualität zu treffen die unsere Kunden erwarten.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Begonnen habe ich, auf der Suche nach Alternativen zu herkömmlichen Nahrungsergänzungen für Ultra- Läufe. Diese positive Erfahrung mit diesem unverfälschten Naturprodukt hat mich animiert mehr daraus zu machen. Als Vertriebsdirektor eines Multinationalen Unternehmens für 2 Länder suche ich in meiner Freizeit neben den Sport und meinen Kindern eine Ruhepol, den ich bei den Bienen gefunden habe. Mit wachsender Zahl der Völker und großartigen Feedbacks unserer Kunden hat sich mein anfängliches Hobby zu einem Miniunternehmen entwickelt. Um diesen Weg auch professionell gehen zu können habe ich Zeit in die Facharbeiter Ausbildung investiert und unterstütze Heute Neueinsteiger bei den ersten Schritten in diese faszinierende Welt. Gemeinsam mit meiner Heimatgemeinde und Jungbauern arbeiten wir auch intensiv an Projekten die, die Artenvielfalt und den Lebensraum für Wild und Insekten ökologisch und ökonomisch zurückbringen. In Kombination mit Kräuterkunde arbeiten wir laufend an innovativen neuen Produkten.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Die größte Herausforderung ist es für mich abzuschätzen was gerade genug ist. Die Völker so zu behandeln, dass der Eingriff nur dann erfolgt wenn er notwendig ist und sonst den Dingen seinen Lauf zu lassen.

Was lernen ImkerInnen genau?

Zu verstehen wie Bienenvölker funktionieren.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Meine Sicht auf die Natur ist durch die Bienen Kleinteiliger geworden. Es ist unglaublich wie eine Grupp derartig kleiner Lebewesen organisiert, konsequent und strukturiert ist.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

ich bin natürlich in einem Verein eingebunden. Wir tauschen uns über unser Vorgehen, unsere Ergebnisse, Erfolge , Misserfolge aber auch über viele private Dinge abseits der Imkerwelt aus.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Wer vernünftig starten möchte muss 1-2000€ in die Hand nehmen. 3 Völker inklusive Zubehör, da ist schnell etwas beisammen.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Ja würde ich gerne, aber es besteht natürlich die Gefahr, dass es dann wirklich zum Beruf und nicht zur Berufung wird.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Nein, das kann ich in meinem Garten wiederlegen. Es gibt auch keinen Grund dass eine Solitär durch eine Schwarmbiene verdrängt wird.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das kann ich wiederlegen, denn in meinem Verein sind fast alle älter als ich (+50 ;-)) und wir haben das Problem nicht.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Bienen sind eigentlich pflegeleicht, wenn man weiss wass man tut.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Sehr interessant, diese Statistik ist mir nicht bekannt. Die Frage ist, wann ist man Imker. Wenn man eine Beute besitzt ?

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Eventuell der Zugang zur Imkerei der in der Vergangenheit oft ein Landwirtschaftlich wirtschaftlicher war und Heute eher im urbanen Umweltschutz oder Artenschutz- Gedanken beginnt.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

€ 20 (Bio Honig) da es eines der wenigen 1:1 Naturprodukte ist.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Schwierige Frage, auch der Zusammenhang ist nicht eindeutig. Die Winterausfälle können nicht mit Pestizieden in Zusammenhang gebracht wedren, sind aber der Grund für den Rückgang. Was uns mehr bedroht sind Vieren.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Nein es ist eher eine Symbiose.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Weil viele Dinge auf viele Weisen gelöst werden können und oft ist es von Volk zu Volk schon unterschiedlich.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

In einer vernünftigen Kooperation zwischen Landwirtschaft und Imker und dem Verhindern von einjährigen Saaten die unsere Pharmariesen so gerne hätten um ihren Jährlich Profit zu optimieren. Wenn eine Pflanze keinen Pollen und Nektar mehr trägt sollte wir anfangen über uns nachzudenken.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Weniger ist mehr, auch wenn es noch so verlockend ist nachzusehen wie es den Bienchen geht.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Ich bin nicht sicher, es pendelt zwischen auf einen Trend aufgesprungen und sinnvollem Engagement.

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