Honig-Ernte... eins der Highlights im Bienen-Jahr

Sep 2021

Mai und Juni / Juli sind vermutlich mit die arbeitsreichsten Monate in unserer kleinen Imkerei: die Honigernte steht an.
Doch 2021 ist ein etwas außergewöhnliches Jahr: das unerwartet kalte und verregnete Frühjahr wirkte sich negativ auf die Tracht aus - und wenn's mal auf Grund sonniger Tage und höherer Temperaturen Nektar gab, hat der Regen das Sammeln der Tracht verhindert.

2021 ist für viele Imkereien die Frühtracht komplett ausgefallen, doch dank unserem günstigen Standort im Naturpark Gelbachtal konnten wir trotz den Umständen ordentlich Frühtrachthonig ernten. Das Ergebnis was ein komplett untypischer Frühtrachthonig, deutlich dunkler und intensiver da sowohl der Löwenzahn sowie der Raps als sehr milde und sehr helle Massentracht den klimatischen Bedingungen zum Opfer gefallen ist.

Doch wie läuft die schonende Honigernte bei uns ab?
Alles beginnt bereits am Vortag der Ernte mit dem Setzen der Bienenfluchten. Die Bienenfluchten kann man als "Einbahnstraße" verstehen, sie werden zwischen Brut- und Honigräume gesetzt und erlauben es den Bienen nur noch in den Brutraum abzusteigen. Ein Aufsteigen zurück in den Honigraum wird erschwert und weitestgehend vermieden. Somit sind nach ~24 Stunden die Honigräume weitestgehend frei von Bienen - sie können abgenommen und in den Schleuderraum gebracht werden.

Nach Kontroll-Messungen der Feuchtigkeit werden die Waben manuell vom Wachsdeckel befreit (man nennt das Entdeckeln) und anschließend der Honig in einer kleinen manuellen Schleuder schonend aus den Waben geschleudert. Im Nachgang werden durch ein mehrstufiges Sieb gröbere und feinere Partikel aus dem Honig gefiltert und der Honig anschließend in großen, lebensmittelechten Eimern luftdicht gelagert.

In den kommenden Tagen setzt eine Art der "Selbstreinigung" des Honigs ein, feinste Partikel schäumen aus und setzen sich an der Oberfläche des Honigs ab. Dieser Schaum mit den letzten Verunreinigungen wird so lange abgenommen, bis kein neuer Schaum mehr entsteht.

Jetzt ist der Honig für die weitere Verarbeitung oder für's Abfüllen bereit.

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Apr 2022

... Schwarmzeit ...

Wenn die Frühtracht ihren Höhepunkt erreicht und im Bienenvolk vollständiger Überfluss herrscht, ist auch die Schwarmzeit bereits voll im Gange. Die Schwarmbildung ist der natürliche Trieb der Honigbiene sich zu vermehren, hierbei wird im Volk aus dem Überfluss heraus eine neue Königin herangezogen, die alte Königin verlässt daraufhin mit einem Teil des Volks und einem Teil des Honigs den Bienenstock und sucht sich eine neue Unterkunft... der sogenannte Schwarm ist unterwegs. Wir Imker sind dann in der Schwarmzeit mit der Schwarmkontrolle beschäftigt, hier wird im Rahmen von wöchentlichen Durchsichten geprüft ob neue Königinnen "in Arbeit" sind - und wenn ja, kann das durch gezielte Eingriffe unterbunden werden. Wird eine Königinnen-Zelle mal übersehen - oder waren die Mädels mal wieder klüger - dann passiert es allerdings auch den erfahrenen Hasen, dass sich das Naturschauspiel doch noch ereignet. Was dann? Für euch als Laie: Ruhe bewahren, der Schwarm ist harmlos und ist voll mit sich selber beschäftigt... herumlaufende Menschen und Tiere sind da absolut uninteressant. Allerdings ist die moderne Honigbiene auf Grund jahrhundertelanger Zuchtauslese ein Nutztier geworden (vergleich mit Haustieren, Pferden oder Nutztieren wie Schweine / Kühe), die auf uns Menschen und unsere Betreuung angewiesen sind. Daher tut den Bienen einen Gefallen, lasst den Schwarm in Ruhe und verständigt einen Imker. Dieser wird sicherlich gerne vorbei kommen, den Schwarm fachgerecht einfangen und somit das Überleben des neuen Volkes gewährleisten. Die angehängten Fotos zeigen unseren letzten Schwarm, eine recht stattliche Traube in ca. 4m Höhe. Die Schwarmtraube wird vorsichtig mit Wasser bestäubt (beruhigt die Bienen, reduziert das Auffliegen) und anschließend in eine Kiste geschüttelt... der Schwarm ist eingefangen. Wurde die Königin erwischt bleibt der Schwarm in der Kiste und bildet ein Volk - ist die Königin nicht mit eingefangen worden ziehen die Mädels wieder aus...
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Apr 2022

... und wie geht es jetzt weiter?

Dieser Beitrag erscheint im Mai, da wir im April auf Grund einer Corona-Infektion die Arbeiten an den Bienen auf ein Minimum reduziert haben... Wir haben die Zeit allerdings genutzt und eine kleine Überraschung für euch und unseren Sponsor F.W. Langguth Erben vorbereitet, den wir später mit euch teilen möchten. Doch vorab: die übrigen zwei Völker haben das Frühjahr gut überstanden, der Umschwung ist erfolgt und sie sind zur vollen Stärke angewachsen. Innerhalb kürzester Zeit konnten wir jeweils 3 Honigräume geben und haben am 21.05. insgesamt 60 Kilogramm feinsten Frühtracht-Honig von den beiden Völkern ernten dürfen (siehe Fotos). Ein qualitativ sehr hochwertiger, feiner Honig mit milder Fruchtnote wurde in Hobbocks zwischengelagert, gerührt und letztes Wochenende feincremig abgefüllt. Doch nun zur kleinen Überraschung: Nachdem das gesponsorte Volk ja leider auf Grund einer Vergiftung verstorben ist, haben wir es nun geschafft einen selbst erstellten Ableger unseres stärksten Wirtschaftsvolks zu erstellen und in die Beute erfolgreich einzuschlagen... Mittlerweile hat sich der Ableger etabliert, die Königin ist begattet zurück und das Volk befindet sich im Aufbau - somit gibt es auch 2022 wieder zehntausende Bienen die unter der Schirmherrschaft der F.W. Langguth Erben mit ihrer Bestäuberleistung Gutes tun - und hoffentlich ab 2023 ebenfalls für feinsten "Honig aus dem Westerwald" sorgen. Wir halten euch gerne auf dem Laufenden :-)
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