Hallo! Ich bin Claudia
Ich betreue 6 Bienenstöcke seit 2019.Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?
Das Arbeiten mit und in der Natur. Das ist auch die größte Herausforderung. Kein Bienenvolk ist wie ein anderes.
Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?
Ich heiße Claudia und wohne direkt am Naturpark am Steinhuder Meer. Dort ist auch auf unserem Grundstück meine Imkerei, bei der mich mein Mann Arno unterstützt. Wir haben zwei inzwischen erwachsene Kinder Vor Jahren habe ich, meinen gerade 10 Jahren alten Kindern, einen Kindergeburtstag, bei einem Imkermeister organisiert. Nicht nur die Kinder, sondern auch ich waren schon damals, nach diesem Nachmittag, von den Bienen fasziniert. 2019 habe ich spontan, von einem imkenden Nachbarn, ein Bienenvolk in den Garten gestellt bekommen und seit dem bin ich mit voller Begeisterung dabei.
Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?
Fairer Verkauf des Honigs. Finanzielle Belastung bei Gründung einer Imkerei. Monotone Landwirtschaft. Die Varroamilbe bienenfreundlich in Schach zu halten
Was lernen ImkerInnen genau?
Betreuung der Bienenvölker, Aufzucht von Königinnen, Honigernte Viel über Pflanzen und Natur
Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?
Seit ich Bienen habe gehe ich mehr mit offenen Augen durch die Natur. Wie ist das Wetter? Was blüht da? Was blüht wann? Was baut der Landwirt an? Gibt es vernünftige Blühstreifen.
Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?
Bisher kaum. Da Corona . Ich habe online Fortbildungen von Imkervereinen genutzt
Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?
Bei drei Völkern kostet der Aufbau ca 2000-2500 Euro.
Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?
Noch kann ich es nicht. In ein paar Jahren vielleicht
Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?
Nein da jede Bienenart unterschiedliche Ansprüche an die Vegetation hat.
Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?
Das stimmt. Es herrscht auch ein großes Konkurrenzdenken. Aber es gibt zum Glück Ausnahmen.
Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?
Im Sommer sind sie schon sehr betrueungsintensiv. Aber andere Haustiere brauchen auch eine intensieve Betreuung.
Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?
Das Imkern ist ein zeitintensives und kostspieliges Hobby. Auch muss ein Imker reichlich Platz haben für Material. Nicht jeder hat diese Möglichkeiten.
Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?
Die Alten sin häufig eingefahren und die jungen offen für neues. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel.
Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?
16 Euro wäre wünschenswert
Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.
Weil die Artenvielfalt an Pflanzen in vielen Gegenden stark abgenommen hat, bin ich davon überzeugt,dass es ein Artensterben der Bienen gibt.
Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?
Nein
Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?
Da die Bienen sich den Gegebenheiten. die vom Imker gestellt sind, gut anpassen. Es gibt gewisse Grundregeln, die jeder beachten sollte und viele verschiedene Formen der Imkerei , die auch zum Imker passen müssen. Imker sind aber auch ein Volk für sich. Viele kochen auch gern ihr eigenes Süppchen.
Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?
Landwirte sollten noch mehr Anreize bekommen um Blühstreifen anzulegen. Auch Kommunen und Landkreise könnten Wegesränder und Böschungen mehr mit Blühstreifen begrünen
Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?
Sich immer weiter zu bilden. Kontakt zu erfahrenen Imkern suchen. Es geht um Verantwortung für Lebewesen.
Was denkst du über Hektar Nektar?
Eine tolle Idee
