Anita K.
Anita K.
aus 6574 Pettneu am Arlberg, Österreich
imkert seit 2017

Als Imker(In) öffnet sich eine ganz neue, wunderbare Welt! Eine ausgebaute Wabe zum Beispiel: die Hexagon-Formen sind reine Perfektion. So viele regulären Sechsecken; die mathematische Präzision der Bienen ist unglaublich. Es ist die meist effiziente Baustrategie/ Flachverteilung die es überhaupt gibt; die Wabe zeigt eine prächtige geometrische Schönheit. Die Bienen-Zusammenarbeit ist ebenso bewundernswert. Eine super-Organisation und -Gesellschaft. Tausende kleine Tiere die so tüchtig sind, die so eine (gemeinsame) Intelligenz haben, die so viel für einander und fürs Gesamt-Leben bedeuten. Ein richtiges Wunder der Natur.

Hallo! Ich bin Anita

Ich betreue 19 Bienenstöcke seit 2017.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

* Hobby-mässig. * Aus Liebe für und Interesse in Bienen. * Imkern ist (zeit-, arbeits-, kosten-)intensiv, herausfordernd, aber ist zugleicherzeit beruhigend und macht bodenständig. Beim Imkern ist man im Hier & Jetzt. * Das anschauen von Bienenvölkern ist beeindruckend. Es ist eine eigene Welt. Es ist eine Ehre, ein bescheidener Teil davon zu sein. * Als Imker(In) unterstützt man die Bienen bei der wichtigen Arbeit, die sie leisten. Bestäubung. Die Welt ohne Bienen wird ganz anders ausschauen... * Es gibt immer Überraschungen und immer etwas zu lernen. Als Imker(In) lernt man "über", aber sicherlich auch "von" Bienen. Bienen sind super-Lehrerinnen, die direkte Rückmeldung geben können. * Durch die Bienen bin ich mich z.B. bewusster vom Mondkalender geworden. * Nachhaltigkeit - geben und nehmen sind wichtig - eine gute Balance finden wobei Gesundheit Priorität ist. Ein gesundes Bienenvolk hat das "ewige" Leben.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

* Immer viel über Bienen und Imkern gelesen und geschaut. * Landwirtschaftliche Landeslehranstalt/ Imkerschule in Imst besucht: den Kurs "Bienenzucht" (2016). * Gerne mit Imker(Innen) gesprochen. * Mitglied vom Pettneuer Bienenzuchtverein. * Lese jeden Monat "Bienen Aktuell" Zeitschrift. * Pate: Marcel Klotz (mein Imkerschule-Lehrer und bei ihm hole ich öfter Königinnen). * Im Dorf/ im Verein gute Imker-Kontakte. * Teilnahme (Online) Seminare. Anita ist geboren und aufgewachsen in den Niederlanden. Anita hat immer eine große Liebe für die Tierwelt und für die Natur gehabt. Auch die Liebe für die Bergen ist immer schon da gewesen; durch einen Österreichischen Opa und schöne Ferien in Österreich. Während und nach Wirtschaft- und Philosophie-Studien, fing eine internationale Karriere an. Von Rotterdam nach Heidelberg nach Hong Kong. In der Finanzwelt in London, bei der Niederländischen Entwicklungsbank in Den Haag bis zum Virunga National Park in Kongo. Betriebsethik, Nachhaltigkeit und Impact sind ihre Leitfäden. Tirol ist seit 2014 (und bleibt) ihre Wahlheimat. Pettneu am Arlberg ist zu Hause um genau zu sein. Zusammen mit Partner Toni langweilt es nie. Eine Skischule managen, wandern, mountainbiken, Garten machen, Photographie, Holz Arbeit usw. Imkern mag Toni ja auch; er ist damit aufgewachsen. Sein Vater Engelbert war ein begeisterter Imker. Das traditionelle Tiroler Bienenhaus war einige Jahre leer, aber mittlerweile wieder voll Leben! Anita und Toni betreuen momentan 19 Völker. Gemeinsam machen sie "Engl's Honig". Haupttracht sind u.a. die Alpenrosen im Malfontal!

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Die Bienen so gesund wie möglich zu halten. Gut einwintern! Also ausreichend Honig in den Beuten lassen, meiner Meinung nach. Varroa-Behandlungen genau durchführen.

Was lernen ImkerInnen genau?

Richtige Naturverbundenheit. Mit den Bienen "mitdenken" und vorausdenken. Gut vorbereiten. Auf was auch kommt... Gesundheit ist das wichtigste; gesunde Bienen überstehen vieles!

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Mehr Verständnis, mehr Einsicht: Saisonen und Wetter intensiver erleben/ analysieren. Zum Beispiel, wann blütet was? Und die Einflüsse vom Mond betrachten.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Informationen, Fortbildung, Diskussionen, Fragen.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Der Start so EUR 5,000 und laufend EUR 1,500 pro Jahr. Schon abhängig von Zahl der Völker.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Können sicherlich nicht, da die Hobby-Imkerei mehr kostet als bringt, aber mögen schon.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Wenn in einer Region übertrieben viele Honigbienen gehalten werden: ja. Die Biesbosch-Region in den Niederlanden ist schon ein schlechtes Beispiel. Überall wo Menschen zu sehr in die Natur eingreifen, müssen mögliche Konsequenzen gut überlegt werden. Aber wenn mit Vernunft geimkert wird, sollte es kein Problem sein; sogar eine Bereicherung. Das Problem von Wildbienen ist vor allem das Finden von guten Nistmöglichkeiten.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Ich habe von alten Kolleg(Inn)en schon viel gelernt! Praktische Sachen, als auch die unterstützende Mondkalender-Methode oder das benutzen eines Nelken-Tuches zur Beruhigung der Bienen.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Haustiere sind die Bienen in jedem Fall nicht! Sie haben eigene Häuser/ Bienen-Beuten, aber die Bienen sind schon sehr liebeswert, wie Haustiere! Bienen brauchen und verdienen gute Betreuung, keine Frage. Die Menschheit gibt die Bienen so viele Herausforderungen (Verkehr, Pestiziden, Umweltverschmutzung, Ausbeutung, usw), daß eine(e) gute(r) Imker(In) vieles wiedergutmachen soll. Varroa/ Krankheitsbekämpfung ist Pflicht! Nicht zu viel Honig-ernten ist, meiner Meinung nach, Pflicht. Die Bienenvölker brauchen und verdienen eigener Honig als Wintervorräte. Anstrengend würde ich es persönlich nicht nennen; ich imkere mit Liebe. Es kostet aber schon Zeit und braucht Aufmerksamkeit.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Mehrere Klein-Imker(Innen), mit weniger Völkern?

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Nicht zu verallgemeinern. Interessant ist aber dass es immer mehr ImkerInnen gibt.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Guter, reiner Honig ist unbezahlbar, aber einigen wir uns auf EUR 50 pro Kilo.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Ja, leider gibt es ein Insektensterben! Ich kann die Meinung mit verschiedenen Studien begründen, aber im Alltag sieht man es einfach schon auf der Windschutzscheibe...

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Ein(e) gute(r) Imker(In) nicht! Wenn Bienen aber ausgenutzt werden: ja. Der größte Feind der Bienen sind schon Menschen.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Jede(r) Imker(In) meint das Beste mit den eigenen Völkern, jede(r) hat eigene Erfahrungen. Die Theorie gibt Leitfäden und im Praxis soll ein(e) Imker(In) ständig einschätzen was unter bestimmten Bedingungen am besten passt. Die Völker sind auch nicht alle gleich; je nach Bedürfnissen soll ein Volk betreut werden. Ob ein(e) Imker(In) wirtschaftlich oder hobby-mäßig imkert, macht auch einen Unterschied.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Holistisch!

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Gute Vorbereitung! Also: Ausbildung, Pate, gute Lage finden, Schutz Bekleidung... Liebe für die Bienen haben. Ruhig sein.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Coole Initiative! Verbindung macht stärker. Imker(Innen) sind öfter Einzelgänger(Innen), aber gemeinsam kann mehr geleistet werden. Die kleinen Bienen zeigen diese gemeinsame Leistungskraft fürs Gemeinwohl deutlich, also wir können gerne davon lernen.

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