Hallo! Ich bin Thomas
Ich betreue 5 Bienenstöcke seit 2022.Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?
Die Ruhe, die einkehrt, wenn Du Dich mit Bienen beschäftigst. Am Anfang die Herausforderung jahrelang zu lernen, bis endlich mal ein bisschen Sicherheit bei der Bienenarbeit da ist.
Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?
Mein Großvater war Imker, mein Vater war Imker. Bin seit meiner Kindheit damit aufgewachsen. Leider haben alle damit aufgehört. Seit 2008 setze ich mich näher mit der Landwirtschaft auseinander und baue eine auf. Und es wird Zeit, wieder mit Bienen anzufangen
Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?
Entscheidungen, vor allem am Anfang, zu treffen, ohne ausreichendes Wissen dafür. Und mit den Fehlschlägen umzugehen.
Was lernen ImkerInnen genau?
Im Einklang mit der Natur und den Bienen Honig erwirtschaften UND der Natur zurückzugeben, was sie braucht (z.B. Bestäuberleistung)
Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?
Die zeitliche Sensibilisierung von Arbeiten in der Natur (z.B. Mähen, Pflanzenschutz) hat sich an die (vermuteten) Bedürfnisse der Insekten besser angepasst.
Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?
In unserem Verein gibt es immer ein offenes Ohr für Fragen. Aber man sollte seinen eigenen Weg finden. Frage drei Imker und Du hörst 4 Meinungen...
Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?
Schwer zu sagen. Der Start ist teuer, denn die Investition beträgt nicht nur die ersten paar Beuten und Völker, sondern vor allem die für die Arbeit nötigen Maschinen. Und billig gekauft oder gebaut ist zweimal gekauft...
Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?
Nein, und das möchte ich auch nicht. Aber es kann ein interessanter Zuverdienst sein. Ein Hobby, das durchaus Gewinn bringen kann ist ja was Schönes.
Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?
Die Lebensräume sind nicht dieselben, ich kann mir das nicht vorstellen.
Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?
Sicher gibt es solche. Aber die meisten erzählen gerne aus ihrem Erfahrungsschatz. Man muss nur selber raushören, welche Information man jetzt verwerten möchte und welche nicht.
Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?
Bezogen auf die Menge der Bienen je Volk sicher nicht.
Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?
Bienenhaltung ist chic. Ein oder zwei Völker zu haben, damit man Wabenhonig schneiden kann und sagen kann, dass man Imker ist, ist halt nicht zielführend.
Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?
Schwer zu sagen. Echte Imker gibts in der alten genauso wie in der neuen Generation. Spaßimker wohl weniger in der alten, weil die haben alle irgendwann mal wieder aufgehört damit...
Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?
20EUR
Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.
Ja und nein. Werden Völker von Altimkern nicht wirklich weitergepflegt, werden diese bald sterben. Ein Bienenvolk braucht leider Pflege. Seitens der Landwirtschaft wird viel bewusster mit den Ressourcen umgegangen, wie noch vor 10 Jahren, also nein, es gibt kein Bienensterben generell.
Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?
nein, warum auch?
Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?
Aus demselben Grund, warum es so viele talentierte Fußballtrainer vor dem Fernsehapparat gibt
Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?
Generell einen Lebensraum für Insekten bieten. Nicht alles kahlschlagen, nicht jedes Gräschen stutzen, nicht überall nur Kulturrasen, sondern Wildwuchs wie die Natur ihn will
Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?
Gut umschauen und nicht unbedingt auf den ersten im Verein hören, der erzählt, wie toll sein System ist. Eine eigene Meinung bilden!
Was denkst du über Hektar Nektar?
Eine gute Idee ein zentrales Medium zur Förderung der Imkerei zu haben, egal ob der Marktplatz oder die Projektbienen
