Justus B.
Justus B.
aus 29303 Lohheide, Deutschland
imkert seit 2004

Das unermüdliche Arbeiten, gemeinsam für die Zukunft des eigenen Stock, finde ich sehr spannend.
Alleine die Leistung die die Bienen erbringen müssen, von Geburt bis zum Tode, sind immens.
Die Leistung der Biene auf den Mensch zu übertragen, ist kaum vorstellbar, das wir solch immenses pensum auf die dauer aushalten würden.

Hallo! Ich bin Justus

Ich betreue 2 Bienenstöcke seit 2004.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Imkern birgt doch sehr viel Arbeit, was einem ja gerne unterstellt wird, das man nicht viel Arbeit hat, obwohl jeder Imker weiß, das es nicht so ist. Es beginnt mit der Auswahl eines möglichst gutem Stand für die Bienen, um ihnen ein optimales Umfeld zu bieten. Der Anschaffung und herrichten der Beute. Der erste Ableger, die Kontrollen in der Schwarmzeit, das beobachten der Entwicklung. Das hoffen auf gutes Wetter sowie gute Trachtangebote, bishin zur Vorbereitung auf die Überwinterung und schlussendlich das ausharren des Winters. Weiterbildung ist stehts ein wichtiger Teil sowie ein reger Austausch mit anderen, denn es gibt immer etwas neue zu lernen. Am meisten gefällt mir jedoch, das ich damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Natur leiste, wir fordern ihr schon sehr viel ab und ich möchte der Umwelt auch etwas zurück geben. Für mich ist der Erhalt und die Entwicklung der Biene im Vordergrund. Die größte Herausforderung für mich? Die Sorge um meine Bienen, ob sie eine reiche Tracht haben, den Winter überstehen und hoffentlich nicht an einer Krankheit oder anderem zu Grunde gehen, weil man diesen Umständen leider machtlos gegenüber steht. Mir ist durchaus klar, das die Biene auch lange ohne uns Menschen gut klar gekommen ist, aber man ist doch immer bemüht, ihnen ein optimales Leben zu ermöglichen.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Ich wurde als kleines Kind durch meinen Imker Ziehvater herangeführt. Es kam durch den Kontakt durch meinen Vater dazu. Sodass ich gleich 2004 begonnen mit dem Imkern. Ich konnte es gut mit dem Projekt in der Schule verbinden, eine eigene Beute zu bauen und diese nach Abschluss des Projektes mit meinem ersten Ableger zu besetzten. Herangeführt an das Imkern wurde ich in Golzbeuten, mein Imker Ziehvater hat mich aber auf die moderne Magazin Betriebsweise hingewiesen und ich habe mich dann fürs Zander System entschieden. Mir war und ist es immer noch wichtig, das die Biene in Holzbeuten untergebracht ist, das es ihr natürliches Umfeld ist und die auch so bleiben soll. Nach dem Leider mein Volk 2009 den Winter nicht überstanden hatte und mein Beurfsleben vor der Tür stand, habe ich das Imkern erst einmal ruhen lassen. Als ich dann Ausbildung, Fortbildungen und ein sicheren Job hatte, habe ich wieder begonnen, mich der aktiven Imkerei zu widmen. Derzeit habe ich 2 gesunde Völker, den ich auf einer kleinen Streuobstwiese in unmittlebarer nähe von Wald-, Wiesen-, und Heideflächen ein optimales Umfeld bieten kann.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Das hängt sehr von den persönlichen Vorstellungen ab. Meine Sorge ist die zunehmende Flächenversiegelung und die Gärten, die immer mehr zugebaut werden oder absolut nutzlose Pflanzen verwendet werden, die zwar toll aussehen, aber keinerlei nährwert für die Insekten haben.

Was lernen ImkerInnen genau?

Viel über die zusammenhänge in der Natur. Wie der Kreislauf aus Fauna und Flora funktioniert und wie sie zwingen aufeinander angewiesen sind.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich achte mehr darauf, das man sich nicht zu sehr in die Natur einmischt und versuche anderen auch etwas bewusster zu machen, das man seinen Garten oder ungenutzte Flächen auch etwas Insektenfreundlicher gestalten kann.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Aktiv im einem Verein. Austausch mit anderen Imkern, im Bekannten-, oder Freundeskreis. Es gibt immer was zu bereden oder sich auszutauschen.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Das hängt sehr davon ab, ob man sich alles selbst beschaffen muss oder man ein Teil übernehmen bzw geschenkt bekommt. Aber ums mal in Zahlen auszudrücken, mit Ausrüstung ( Schutzanzug, Smoker, Messer, Meißel ), Beute mit Rähmchen und Waben, das Bienenvolk oder Ableger, mit Fütterung und behandlungskosten, ich klammere die Ernte kosten mal aus, muss man bestimmt mit mindesten 500-600 € rechenen. Ich weiß das ist viel, aber das sind die ersten Anschaffungskosten. Wenn alles erstmal läuft sind die jährlichen Koste unter 100€.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Es ist möglich von der Imkerei zu leben, aber das ist sehr fordernd. Ich habe auch kein bestreben danach Berufsimker zu werden, weil für mich dann dieser Charm des Imkerns verloren geht. Es steht dann nicht mehr die Biene im Vordergrund sondern der wirtschatfliche Aspekt und das ist für mich nicht erstrebenswert. Es ist meine persönliche Meinung und ich will keinem Berufsimker schlecht darstellen.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Es gibt weitaus mehr Wildbienen als unsere Honigbiene und wir kontrollieren ja die Vermehrung also denke ich nicht, das wir Imker die Wildbiene vertrieben.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Sehe ich nicht so, viele ältere geben ihr Wissen gerne weiter, aber einige sehen die moderne Betriebsweise nicht gerne, was manchmal zu frust führt.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Es gibt Phasen wo es manchmal anstrengend wird ( Schwarmzeit, Ernte und Vorbereitung auf den Winter ) und es hängt auch sehr von der Anzahl der Völker ab, aber es ist alles im allem, kein extrem Zeitintensives Hobby.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Viele halten nur noch sehr wenige Völker, die ältere Generation hat ja durchaus mehr Völker als die junge Generation von Imkern.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Es gibt viele überschneidungspunkte, aber ich denke wir "jüngeren" Imker sind durch das digitale Zeitalter besser vernetzt, was den Informationsaustausch wesentlich einfacher gestaltet.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

20€

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Bienen alleine aufzuzählen halte ich nicht für richtig. Es gibt allgemein einen starken Rückgang von Insekten. Ich erinnere mich immer an meine Kindheit. Lange Autofahrten waren meist damit verbunden, das die Windschutzscheibe starkt mit Insekten verschmutzt war. Heute habe ich kaum noch Insekten auf der Windschutzscheibe. Es gibt also einen bemerkbaren Rückgang

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Geduld, Ausdauer und lasst die Biene auch mal Biene sein. Ich weiß, der drang das erste Volk am liebsten jeden Tag zu begutachten ist sehr groß, aber bedenkt auch mal folgendes: Wie würdet ihr es finden, wenn jeden Tag jemand eure Dach abnimmt um zu gucken was ihr macht?

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