Zum Weltbienentag - Ein paar Worte über die wirtschaftliche Bedeutung der Biene für den Menschen
Die größte Bedeutung der Bienen für den Menschen liegt in der Bestäubung von Blüten:
Honigbienen bestäuben bis zu 80% aller insektenblütigen Pflanzen. Dazu zählen Wildpflanzen und viele Kulturpflanzen wie Ackerbohnen, Tomaten, Kürbis, Brokkoli, Gurken, Kirschen, Marillen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Beeren, Kiwi, Mango, auch Raps, Rotklee, Luzerne, Nüsse, Sonnenblumen, Avocado, Wassermelonen, Kaffee und unzählige mehr.
Drei Viertel aller weltweit landwirtschaftlich angebauten Pflanzen ist auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Ein einziges Honigbienenvolk kann pro Tag drei Millionen Obstblüten bestäuben.
Die Bestäubung sorgt für keimfähige Samen, voll ausgebildete Früchte mit guter Fruchtqualität und für wesentlich höhere Erträge bei den Kulturpflanzen.
Sterben die Bienen aus, ist unsere Lebensmittelversorgung bedroht.
Die Bienenhaltung bewirkt außerdem äußerst positive Klimaeffekte: "60 Tonnen CO2-Bindung pro Bienenvolk und Jahr"
Honigbienen besuchen Blüten und bestäuben sie dabei. Aus befruchteten Blüten entstehen Früchte und Samen. Aus Samen erwachsen komplette Pflanzen. Gut begründete Annahme: Honigbienen haben einen Flugradius von maximal 10 km, i.d.R. bei gutem Trachtangebot 2-5 km in jeder Richtung vom Stock. Daraus lässt sich großzügig eine Fläche von 100 qkm (Maximum wären 400 qkm) berechnen, die von einem Bienenvolk besucht wird. Annahme: Diese 100 qkm sind Grünland, bewachsen mit einjährigen Krautigen Pflanzen, die also jedes Jahr neu wachsen (in natürlichen Ökosystemen, oder abgeerntet werden und jährlich neu nachwachsen auf landwirtschaftlich benutztem Areal). Die 100 qkm entsprechen 10.000 ha.
Botanische Studien haben ergeben, dass auf einem ha Grünland 24 Tonnen CO2 gebunden werden, im gleichen Zeitraum 18 Tonnen CO2 frei werden, also 6 Tonnen gebunden bleiben. (Quelle: https://www.proplanta.de/Agrar-Lexikon/CO2-Bilanz+Land-+und+%ADForstwirtschaft_ll1259611455.html)
Ca. 10.000 Hektar Grünland werden von EINEM Bienenvolk „bestäubt“, würden die Pflanzen, die auf dieser Fläche neu wachsen, alleine durch dieses EINE Bienenvolk in der Summe 60.000 Tonnen CO2 binden. Ein Bienenvolk bindet nach diesen Überlegungen pro Jahr 60.000 Tonnen CO2. Reduzieren wir, um zu einer realistischeren Szenerie zu gelangen, dieses Resultat um den Faktor 1000, bleiben noch immer 60 Tonnen CO2-Bindung pro Bienenvolk und Jahr.
Was können Wir für die Bienen tun:
Bienen sie sind vor allem durch Pestizide und Herbizide, die in der industriellen Landwirtschaft eingesetzt werden, gefährdet. Der Spritzmitteleinsatz schwächt die Bienen und macht sie anfälliger für Krankheiten und Parasiten wie die Varroamilbe. Durch das Verbot von giftigen Spritzmitteln wie Neonicotiniode und von Glyphosat in der Landwirtschaft können wir generell dem Insektensterben am besten entgegenwirken.