Sie sind da!

Jun 2022

Morgens um acht stand der Kurierdienst vor der Tür und hatte fünf große, summende Kisten dabei. Hinter den Netzbullaugen sah man etliche Bienen krabbeln. Auf meine Frage, wie ungewöhnlich diese Fracht sei, bekam ich ungerührt das Quittungskästchen für die Unterschrift gereicht. Als Kurierfahrer wundert man sich wohl über wenig ;) Ich fand es aufregend! Schließlich habe ich meine bisherigen Völker zum allergrößten Teil als Schwärme bekommen und hin und wieder mal ein Volk auf Rähmchen gekauft, aber dann selber abgeholt. Wie wohl Bienen für den Postweg verpackt werden? Aber erst mal hieß es Neugier zügeln, denn
die Damen sollten erst mal für ein paar Stunden kühl und dunkel stehen, damit sich die Aufregung etwas legen kann. Um 15:00 Uhr waren wir dann zum Auspacken und umziehen verabredet. In der großen Kiste befand sich „ein großes Wäschenetz", in dem wiederum eine kleinere Kiste die Rähmchen mit Brut und Futter hielt. Die Königin reiste in einem eigenen „Abteil", dem Zusetzkäfig, und war dadurch noch mal extra geschützt. Das eigentliche Umziehen ging somit recht schnell - Kiste auf, Wäschenetz auf, Rähmchen in das neue Zuhause hängen, Tür des Royalabteils öffnen, damit Ihre Hoheit das neue Heim beziehen kann, und Deckel drauf. Jetzt dürfen die Damen sich erst mal eingewöhnen und ich werde mich eine gute Woche beherrschen und nur den Flugbetrieb beobachten und nicht weiter stören.

Lea Exl
aus Detmold
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Dez 2023

Wasser in allen Aggregatzuständen

… oder nichts ist so beständig wie die stetige Lageänderung. Manchmal bin ich wirklich froh, dass ich gefühlt schon mein Leben lang durch diverse Hobbies und meinen Job trainiere, spontan Plane zu ändern. Eigentlich wollte ich im Dezember einen Teil unserer Werkstatt ausräumen, für den Ausbau zum Honigschleuderraum vorbereiten und euch dabei mitnehmen. Gewisse imkerliche Arbeiten wie Honig schleudern, rühren und abfüllen sollen in einem sauberen, staub- und tierfreien Raum stattfinden. Nachvollziehbarerweise, denn niemand findet am Ende gerne Fusel, Fliegen oder Katzenhaare in seinem Honig. Da diese Anforderungen bei uns aktuell nur mit viel Aufwand umsetzbar sind und auch das Auslagern der Arbeiten in die Räumlichkeiten von Imkerfreunden keine Dauerlösung ist, soll also der Ausbau her. Aber das Leben im Dezember hatte andere Pläne und so räumten wir nicht die Werkstatt, sondern zwei Keller-/Lagerräume aus, bauten draußen Stege in der Einfahrt und stellten drinnen Pumpen, legten Schläuche und pumpten Wasser, dass uns Dank Dauer(stark)regen über Tage in die tiefer gelegenen Räume drückte. So beschränkten sich also die imkerlichen Tätigkeiten im Dezember zwischen Schnee, Eis und Wasser und dem Wasserdampf über den Tassen auf Abwarten und Tee trinken. Natürlich mit Honig. Zum Glück war nicht mal eine Varroabehandlung nötig, da diese im Spätsommer wohl effektiv genug war. PS: Da aus persönlichen Gründen die Imkerei für die nächsten zwei, drei Jahre zurückstecken muss, verabschiede ich mich hier (vorerst?) mit einem herzlichen Dankeschön an meinen bisherigen Sponsor Billbee! Es war mir ein Vergnügen :)
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Nov 2023

Pause im Winterwunderland

Da hat der November dieses Jahr doch tatsächlich gen Ende Schnee und so richtig Frost mitgebracht. Nicht nur, dass die Natur im weißen Winterkleid gleich viel heller und einladender aussieht. Aus imkerlicher Sicht freut mich diese Frostperiode besonders, weil sie den Bienen signalisiert, dass es Zeit ist, eine Brutpause einzulegen. Bienen, die nicht brüten, verbrauchen weniger Vorräte, da sie die Wintertraube nur noch auf Zimmertemperatur (20°C) und nicht auf Körpertemperatur (37°C) heizen müssen. Die Lebenserwartung der Bienen steigt, weil sie sich nicht bei der Brutpflege verausgaben müssen und die Vermehrung der Varroamilbe wird gestoppt. Zudem ist eine Restentmilbung im Winter, falls nötig, nur bei Brutfreiheit wirklich effektiv. Von daher freue ich mich sehr über einen ausgiebigen Besuch von Väterchen Frost. Auch wenn ich so öfter mal ein Flugloch freilegen und die Mäusegitter doppelt sorgfältig kontrollieren muss.
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