Die Abwesenheit der Königin: Ein Blick auf bienenkollektive Entscheidungen
Die Bienen haben leider ihre Königin entfernt. Dies kommt immer mal wieder vor und kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Entgegen der Annahme, die Königin habe das Sagen im Bienenvolk, ist es so, dass diese eigentlich nur die Eier legen darf. Wann eine Königin entfernt wird, entscheiden die Arbeiterbienen. Wird die Königin früh genug im Jahr getötet, können die Bienen aus jüngster, maximal drei Tage alter Brut eine neue Königin ziehen. Hier spricht man von einer stillen Umweiselung. "Still", da der Imker davon in der Regel nicht mitbekommt. In unserem Fall ist es aber leider so, dass die Bienen es nicht geschafft haben, eine neue Königin aus jüngster Brut zu ziehen. Das könnte daran liegen, dass die Königin das Eierlegen eingestellt hat und daraufhin entfernt wurde.
Nach einer gewissen Zeit, aufgrund des Fehlens der Pheromone der Königin, welche den Geschlechtstrieb der Arbeiterbienen unterdrücken, beginnen diese vereinzelt selber Eier zu legen. Jedoch können diese aufgrund der Tatsache, dass sie unbefruchtet sind, nur männliche Eier legen. Das sieht der Imker eindrucksvoll an einem lückenhaften und buckeligen Brutbild. Dem Imker bleibt jetzt nichts anderes übrig, möchte er das Volk retten, als es in einiger Entfernung zum Stand in die Wiese abzuschlagen. Die Bienen, welche Eier legen, "verlernen" das Fliegen und bleiben in einiger Entfernung zurück, um zu sterben. Die Bienen, welche fliegen können und somit keine Eier legen, betteln sich in benachbarte Bienenstöcke ein. Somit leben jetzt in all meinen Völkern auch Sirius-Bienen.
Nach Rücksprache mit HektarNektar werde ich im nächsten Bienenjahr einen Ableger in der Sirius-Bienenbehausung bilden. Solange nehme ich euch mit und zeige euch die imkerlichen Tätigkeiten an meinen anderen Bienenvölkern.