Aug 2024
Honigernte und AS Behandlung
Hallo liebe @Rubicon IT – Community,
wie im letzten Beitrag bereits angekündigt, fand in diesem Monat die Honigernte bei meinen drei Völkern statt. Die meisten Imker arbeiten das ganze Jahr auf dieses Ereignis hin, für mich jedoch ist es nur ein Hobby und ich lasse den Bienen einen Teil des Honigs. Warum? Sie sammeln das ganze Bienenjahr fleißig Nektar und wandeln diesen in den köstlichen Honig um, um für den kommenden Winter gerüstet zu sein. Wir entleeren ihnen also im weitesten Sinne ihre Speisekammer und füttern sie dann im Herbst mit Zuckerwasser. Darum vertrete ich die Devise „weniger ist mehr“ – ich nehme mir einen Teil des Honigs (heuer waren es 14 kg) und lasse ihnen genug für die nächsten Monate. Ein Auffüttern mit Zuckerwasser verhindert dies jedoch nicht, da ein Volk in der Regel bis zu 15 kg Futter für die Wintermonate benötigt. Ein weiterer Grund, warum ich einen Teil des Honigs den Bienen überlasse ist, da der Honig, im Gegensatz zum Zuckerwasser, wichtige Inhaltsstoffe, wie Vitamine, Enzyme, etc. enthält, die für die Gesundheit der Bienen essenziell sind. Und gesunde Bienen bedeuten im nächsten Jahr wieder eine „gute“ Honigernte von einem starken Volk.
Nach der Honigernte stand in diesem Monat auch die Ameisensäurebehandlung mittels Schwammtuchs an. Dafür wird ein Schwammtuch („Wetex“) in eine Plastikwanne gelegt und auf die Rähmchen der Brutraumzarge gestellt. Mittels Spritze wird dann 40-50ml gekühlte 60% Ameisensäure auf das Wetex getropft und die Zarge verschlossen. Die Ameisensäure verdampft mit der Zeit und fällt, aufgrund der höheren Dichte als Luft, entlang der Rähmchen zum Beutenboden. Wichtig hierbei sind folgende Faktoren:
- Umgebungstemperatur: Diese sollte unter 30°C liegen, da sonst die Ameisensäure zu schnell verdampft (daher auch die Ameisensäure zuvor im Kühlschrank etc. kühlen) – die optimale Temperatur beträgt 15-25°C.
- Uhrzeit: Die Behandlung sollte gegen Abend oder in den frühen Morgenstunden stattfinden, da hier alle Bienen behandelt werden
- Windel: Die Windel muss eingelegt sein, damit der Varroafall gemessen werden kann und die Beute dadurch verschlossen ist – das Entweichen der Ameisensäure wird minimiert
- Flugloch: Das Flugloch sollte möglichst erweitert werden, damit die Bienen Frischluft zuführen können und nicht gänzlich von der Ameisensäure angegriffen werden
Die Ameisensäure hat, im Gegensatz zur Oxalsäure, den Vorteil, dass sie die Varroamilbe in verdeckelten Waben bzw. auf den Bienen angreift. Dadurch ist sie effektiv als Erstbehandlung, jedoch kann sie aufgrund der Temperatur, nicht ganzjährlich eingesetzt werden.
Nach 3 Tagen wird der Varroafall kontrolliert – dazu wird die Windel entnommen und die darauf liegenden Varroamilben gezählt. Eine weitere Behandlung nach 7 bzw.14 Tage ist sinnvoll, damit der komplette Zyklus der Biene abgedeckt ist. Durch die Behandlung kann es passieren, dass die Königin stirbt bzw. aus der Eiablage geht. Zweiteres ist nicht weiter schlimm, da sich dies rasch wieder einpendelt und die Königin wieder Eier legt. Ein Verlust der Königin kann vom eigenen Volk durch frische Eier selbstständig oder vom Imker durch zusetzen einer neuen Königin korrigiert werden.
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