Honigzargen so früh wie noch nie

Mär 2024

Eine alte Imkerregel besagt das man die Honigräume ab der Kirschblüte aufsetzt. Dies war bisher immer ca. Anfang-Mitte April der Fall. Durch den überdurchschnittlich warmen Frühling ist die Natur hier in Wien um 5-6 Wochen früher dran. Ich habe die Honigräume heuer am 19.03. aufgesetzt die auch gleich von den Bienen angenommen wurden. "Angenommen" heißt zuerst von den Bienen begutachtet, besiedelt, dann gereinigt, kaputte Waben repariert und schon mit Nektar bzw. Honig befüllt werden. Kurze Erklärung: Ein Honigraum besteht aus einer Honigzarge, sozusagen dem Holzkasten, der auf den Brutraum aufgesetzt wird und in dem die Bienen den Nektar eintragen, zu Honig verarbeiten und lagern. Man sieht es auf den Fotos, das Holzteil oben. In so einer Honigzarge sind in meinem Fall (Zander-Flachzargen) 10 Honigrähmchen mit, von den Bienen in den letzten Jahren ausgebauten, geleerten Honigwaben. Je nach Saison und Tracht werden bis zu drei Honigzargen auf ein Volk aufgesetzt die dann ca. im Juli geerntet werden. Bei mir waren es bisher maximal 2 Honigzargen pro Volk pro Trachtsaison. Pro Honigzarge lagern im Bestfall bis zu 20 Kg Honig. Zwischen Brutraum und Honigzargen kommt bei mir ein Absperrgitter das die Königin daran hindert in den Honigraum zu krabbeln und dort Eier zu legen. So ist Brut und Honig gut getrennt. Durch das Absperrgitter passen die Bienen, die Königin aber nicht da sie größer und dicker als die Arbeiterbienen ist. Also wenn es so weitergeht wird das ein gutes Bienenjahr.... : -)

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Apr 2024

Nach dem frühen Sommerstart kommt gefühlt der Herbst

Ende März bis ca. 10. April war gefühlt Sommer. Temperaturen über 25 Grad, herrlicher Sonnenschein, die Nächte auch nicht unter 10 Grad. Einfach schön! Und die Bienenvölker sind geradezu explodiert! Und dann: Schlechtwetterphase bis 25.04. Viel Regen, kalt, und in Wien hatten wir ständig unangenehmen Wind. Also kein gutes Flugwetter für Bienen. Wie schon in den vorigen posts erwähnt ist die Natur heuer ja ein paar Wochen früher dran. Hier blüht alles gleichzeitig. Rosskastanie, Akazie/Robinie, Spitzahorn, Linde, verschiedenste Blumen. Ein reich gedeckter Tisch für alle. Die meisten Wildbienen sind wählerisch und fliegen nur bestimmte Blüten an. Bienen sind da nicht so, denen scheint fast alles was blüht zu schmecken. Wobei: Wenn sie einmal eine Trachtpflanze mit reichem Nektar/Pollenangebot ausgemacht haben fliegen sie eine gewisse Zeit (fast) nur diese Pflanze an - so entsteht Sortenhonig wie z.B. Kastanie, Akazie, Raps... Heuer bin ich sehr gespannt wie sich die gleichzeitige Blüte von eh fast allem auf die Ernte der Sortenhonige der ImkerkollegInnen auswirkt. Und heuer gehts auch Schwarmtechnisch ziemlich ab. In den Imkerkreisen/Foren und von Imkerkollegen im Verein habe ich noch kein Jahr erlebt in dem so viele Schwärme gemeldet wurden. Bei mir ist auch ein Teil eines Volkes abgehaut, also geschwärmt. Das merkt man zuerst mal an der Volksstärke - in dem Volk war im Vergleich zu anderen recht wenig los, also weniger Bienen als in den anderen Völkern die noch vor ein paar Tagen gleich stark waren. Leider habe ich es und auch sonst keiner bemerkt, sonst hätte ich sie einfangen können, denn meist hängt der Schwarm einige Stunden in der Nähe des Volkes von dem er abgegangen ist. Für Imker sind Schwärme, wenn man sie nicht wieder einfängt, ein Verlust den man zu verhindern versucht in dem man die Völker auf so genannte Weiselzellen kontrolliert und diese entnimmt. In einer Weiselzelle, die viel größer ist als eine normale Brutzelle, ziehen die Bienen eine neue Königin. Wenn man diese Zelle nicht vor dem Schlupf der Königin entfernt oder einen Ableger bildet, schlüpft daraus eine neue Königin, die alte Königin haut mit einem Teil ihres Hofstaats ab und sucht sich eine neue Unterkunft oder wird von einem anderen Imker eingefangen. Anscheinend habe ich eine Weiselzelle übersehen und nicht rechtzeitig entfernt. Andereseits ist schwärmen ein natürlicher Trieb zur Verbreitung und Vermehrung der Bienenvölker. Nur leider überleben Bienenschwärme heutzutage nur selten in der Natur weil sie einerseits keine passenden Behausungen wie hohle Bäume finden, andererseits und noch viel problematischer, weil sie nicht gegen die Varroamilbe behandelt werden mit der die europäischen Bienen nicht zurecht kommen. Der Parasit wurde Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre von Asien eingeschleppt und hat sich in jeden Bienenstock ausgebreitet. Noch können sich die europäische Bienenrassen dagenen nicht selbst wehren. Noch, denn Züchter sind sehr bemüht Varroaresistente Bienen zu züchten die sich diese Milben durch starken Putztrieb selbst "vom Hals" halten können.
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