Schwarmkontrolle

Mai 2023

Im Mai besteht erhöhte Gefahr, dass Bienen schwärmen wollen. D.H. die alte Königin mit der Hälfte der Bienen schwärmen und suchen sich ein neues Zuhause. Die andere Hälfte der Bienen verbleibt im Bienenstock und wartet auf das Schlüpfen der neuen Königin. Der Imker möchte das vermeiden, da:
1. Das geschwärmte Volk wegen der Varroamilbe ohne Imker nicht überlebensfähig ist
2. Das verbleibende Volk zu klein ist um Honig zur Entnahme zu produzieren
3. die Gefahr besteht, dass die Jungkönigin im Bienenstock auf Ihrem Jungfernflug von einem Vogel gefressen wird. Das Volk würde dann sterben - außer der Imker merkt es und steuert gegen.

Was tut der Imker? Er führt eine Schwarmkontrolle durch. D.H. er entnimmt aus jedem Volk jedes Rähmchen und schaut nach, ob er Weiselzellen findet (Zellen in denen eine Königin gezogen wird). Falls ja werden diese gebrochen oder einem Volk zugesetzt das keine Königin mehr hat.
Folgende Maßnahmen sind zusätzlich sinnvoll:
1. alte dunkle verbrauchte Rähmchen entnehmen
2. Leerrahmen und Rähmchen mit Mittelwänden einsetzen. so kann das Bienenvolk bauen und der Schwarmdrang wird reduziert.
3. Drohnenbrut entnehmen
4. Brut von Arbeiterbienen entnehmen

Was habe ich konkret bei der Schwarmkontrolle gemacht?
1. Bild 5 mit dem Smoker am Eingang der Beute und von unten und oben nach dem Öffnen Rauch verbreiten. Dadurch rechen die Bienen mit einem Waldbrand und damit dass sie Ihr Zuhause verlassen müssen. Sie saugen sich mit Honig voll, werden träge und weniger angriffslustig.
2. Rähmchen für Rähmchen gezogen um nach Weiselzellen zu suchen. Bild 4 zeigt ein schon sehr dunkles Rähmchen mit Brut ohne Weiselzellen, aber am rechten Rand mit sogenannten Spielnäpfchen.
3. Bild 3 zeigt diese Spielnäpfchen noch etwas besser. Diese sind eigentlich noch harmlos und müssen nicht unbedingt entfernt werden. Sie zeigen aber auch, dass das Volk in Schwarmlaune kommt und weiter beobachtet werden muss, um das Schwärmen zu verhindern.
4. Wie Bild 2 zeigt, habe ich aber auch ein Volk gefunden, dass bereits große Weiselzellen hat, die möglicherweise bereits Brut enthalten.
5. Leider habe ich auch ein Volk gefunden ohne Brut. Ein sicheres Anzeichen, dass es keine Königin mehr hat.
6. Der Imker nutzt nun seine Möglichkeiten zur Volkrettung und Schwarmabwehr. Das Rähmchen mit den großen Weiselzellen Bild4 wird in das Volk ohne König umgehängt. Sollten die Weiselzellen bereits Brut enthalten kann das Volk sich so schnell eine neue Königin heranzeiht.
7. Sicherheitshalber habe ich aus einem starken Volk noch ein Rähmchen mit frischer Brut (Bild 1 die unverdeckelten Waben) entnommen. So kann sich das Volk ohne Königin aus der frischen Brut in jedem Fall eine neue Königin heranziehen. Dauert leider etwas und Honig wird dieses Volk in 2023 nicht liefern, aber das Volk ist gerettet, dank des imkerlichen Eingriffs.

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Mai 2024

SCHWARM

Ein Bienenvolk will - falls es stark genug ist - schwärmen, um den Erhalt und die Verbreitung der Bienenart zu sichern. Zur Vorbereitung des Schwarmvorgangs, zieht ein Bienenvolk neuen Königinnennachwuchs in sogenannten Edel- oder Schwarmzellen heran. Sind diese verdeckelt, schwärmt die alte Königin. Dazu zieht Sie aus und wird von der Hälfte des Volkes aus dem Bienenvolk begleitet. Die Schwarmtraube sammelt sich in einem nahegelegenen Baum und schickt Kundschafter los um nach einer Behausung zu suchen. (Bild 1 + 2) Imker wollen eigentlich verhindern, dass Bienen schwärmen. Der Hintergrund ist einfach. Ein Naturschwarm entkommt dem Imker häufig. Ist das der Fall, findet ein Schwarm heutzutage nur selten eine geeignete Höhle. Und sogar falls dies der Fall wäre, überlebt ein Naturschwarm ohne imkerliche Pflege wegen der Varroamilbe nicht. Die Bienen sterben also in jedem Fall. Außerdem wird dann das Ursprungsvolk halbiert und produziert weniger Honig. „Passiert“ so ein Schwarm dennoch, versucht der Imker natürlich den Schwarm einzufangen. Befindet sich die Schwarmtraube an einem Ast auf einem niedrigen Baum kann der Imker das Volk ganz einfach entweder in einen Sack oder gleich in eine leere Beute schütteln. (Bild 3 +4). Ist die Königin in die Beute gefallen, ziehen alle anderen Bienen nach und nach in die Beute mit der Königin ein (Bild 5 + 6). Am Abend wird die Beute verschlossen und 1 Nacht in den dunklen kühlen Keller gestellt. Am nächsten Tag kann die Beute an einem geeigneten Standort aufgestellt werden und das Flugloch wird geöffnet. Eine Behandlung mit Milchsäure gegen Varroa ist sinnvoll und möglich, da ein Jungvolk im Wirtschaftsjahr keine Honigernte mehr erbringt.
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Apr 2024

Sehr frühe Tracht der Kirsche, d.h. bereits jetzt Honigräume aufsetzen

In diesem Jahr hat die Tracht bereits sehr früh begonnen. Bereits am 1. April steht in Nürnberg die Süßkirsche in voller Blüte . Da in nächster Zeit auch keine Nachfröste zu erwarten sind, muss nun im Brutraum Platz geschaffen werden, damit das Volk wachsen kann. Dazu werden überflüssige Futterwaben und leere Altwaben entnommen, bzw. überflüssiger Futterteib der Notfütterung entfernt werden. Der frei gewordene Platz wird mit Rähmchen mit und ohne Mittelwände aufgefüllt. So kann der Bautrieb der Bienen befriedigt werden. Das Volk kann wachsen und der Schwarmtrieb wird unterdrückt. Für die Speicherung des gesammelten Honigs wird ein erster Honigraum aufgesetzt. Aufgrund der fortgeschrittenen Tracht auch bereits bei eigentlich noch schwachen Völkern. Siehe Bilder. Zuerst wird auf dem Brutraum ein Absperrgitter aufgelegt. Dadurch kann die Königin nicht in den Honigraum vordringen und dort auch nicht ungewollt Brut ablegen. Danach wird der Honigraum aufgesetzt und mit Plastikabdeckung, Innendeckel mit Isolierung, Deckel und Blechabdeckung abgedeckt. Das Honigsammeln kann beginnen. Den restlichen Monat muss nun eine regelmäßige Schwarmkontrolle beginnen (alle 9 Tage) und evtl. ein Ableger zur Schwarmverhinderung gebildet werden. Sollte der Honigraum schnell gefüllt werden, ist eine erste Honigernte möglich.
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