Patrik R.
Patrik R.
aus 14612 Falkensee, Deutschland
imkert seit 2019

In erster Linie die verschiedenen Honig Sorten. Ich habe schon von Oma mitbekommen, keinen Honig im Supermarkt zu kaufen.
Mich fasziniert die Anpassungsfähig, dubiose Imker stecken ihre Bienen in die verrücktesten Konstruktion und trotzdem entwickeln die sich gut. Genau wie in den wilden Behausungen in z.B. Hauswänden.

Unterstützt von

Hallo! Ich bin Patrik

Ich betreue 5 Bienenstöcke seit 2019.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Weil ich eigenen Honig ernten möchte um Met herzustellen. Außerdem wollte ich einen Nutzen aus meinem großen Garten ziehen. Und im Alter könnte das mal eine schöne Aufbesserung der Rente sein, die es vielleicht in 40 Jahren sowieso nicht mehr geben könnte. Ich bin realistisch, als Imker schützt man primär nicht die Natur und deshalb habe ich noch zusätzlich zum Bienenstand ein paar Wildblumen Beete angelegt.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Ich habe mich ab Mitte 2018 mit Bienen beschäftigt und war leider schon zu spät für einen Imkerkurs. Met habe ich da schon gemacht. Ich war einen Tag Probeimkern und habe den Theorie Kurs des Brandenburger Landesverbandes absolviert. 2019 waren meine Freundin und ich im praktischen Anfängerkurs und haben noch zusätzlich den Theorie Kurs an der Freien Universität Berlin besucht. Mittlerweile habe ich über 10 Bücher zu dem Thema gelesen und bilde mich stetig fort. Auch was die Imkerei im Rest der Welt angeht, versuche ich über den Tellerrand zu schauen. Ich bin Patrik, gelernter Drucker und aktuell im Studium der Druck und Medientechnik. Es war schon ziemlich blöd mein ganzes erspartes für Bienen und Material auszugeben aber es hat sich definitiv gelohnt und wieder etwas Sinn gegeben abseits des Studiums. Die handwerkliche Arbeit fehlte mir mit Studium und Bürojob aber mit den Bienen bin ich jetzt wieder glücklich. Auch bekomme ich durchweg positive Reaktionen was mich bestärkt daran festzuhalten. Gemeinsam mit meiner Freundin Verena 35, Erzieherin in der Kinder und Jugendhilfe, versorgen wir unsere Völker im Garten. Die Falkensee Aktuell hat in ihrer August Ausgabe 2020 einen Bericht über unsere Imkerei gedruckt.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Sinn von Unsinn zu unterscheiden. Imkerei ist Religion und Wissenschaft. Und Bauernfänger nutzen dies aus um Profit zu machen.

Was lernen ImkerInnen genau?

In erster Linie lernt man die Natur kennen, der Blick wird geschärft. Auf einmal weiß man welche Bäume um einen herum stehen, wann sie blühen. Gleiches mit Pflanzen. Wie wichtig z.B. Wespen für das Ökosystem sind. Man lernt aber auch Marketing und Vertrieb kennen und die Nachbarn etwas besser.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich glaube sie hat sich nicht wirklich geändert eher bestärkt und manifestiert was Umweltschutz und Artenschutz angeht.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich bin sogar in zwei Imkervereinen. Ein regionaler für die Vernetzung in der Umgebung und ein spezieller in Berlin, bei dem geht es eher ins Detail was Beutenteile angeht, da alle mit Langstrothmaßen arbeiten.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Berufsimker sagen 1000€ pro Volk. Und wenn ich nachrechne stimmt das sogar. Man braucht Ersatzbeuten und Ersatzteile generell. Etiketten, Gläser Equipment zu Honig Verarbeitung und es fehlt immer noch irgend etwas. Der laufende Betrieb hingegen ist minimal kostenintensiv bzw. wird auch komplett von den Einnahmen gedeckt. Man braucht nur ab und zu neue Rähmchen und etwas Winterfutter.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Nein, das soll definitiv ein Hobby bleiben. vergrößern kann man sich sicherlich aber der Spaß steht im Vordergrund.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Es wird immer gesagt es ist nicht so aber es gibt aktuelle Forschungen in Naturschutzgebieten, wo ein Zusammenhang mit weniger Wildbienen und Bienenvölkern gemacht werden kann. Daher liegt es an den Imkern sich für mehr Naturschutz einzusetzen. Die Biene und ihr Honig sind das Zugpferd für den Wildbienenschutz und die Rückbesinnung auf Regionalität. In einer völlig naturfremden Landwirtschaft, sind aber die Honigbienenkonkurrenz das geringste Problem.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das kommt immer auf den Menschen an, der eine möchte alles an Wissenw eitergeben und der andere nimmt es mit ins Grab.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Vergleich ein Volk ein Pferd, dann nicht. Vergleich ein Volk und eine Katze, das ist eindeutig das Volk.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Wirtschaftliche Konkurrenz, Landwirtschaft ist harte Arbeit und wird schlecht bezahlt. Auslands Honig und falscher Honig fluten den Markt, da kann niemand mithalten.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Wie jede andere, wir haben das Internet. Unendlich viele gute aber genauso viele schlechte Informationen.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

ich nehme 6€ das Glas. Eine Kalkulation habe ich nicht gemacht aber ich bin Student und verkaufe an Kommilitonen und Rentner auch für 5€. Viele die 6 zahlen geben auch Trinkgeld, das zeugt von Wertschätzung für Produkt und Arbeit.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Ja sicher, Wildbienen sterben. Honigbienen leiden unter Imkern und der Landwirtschaft aber die sind zäh und werden gepflegt.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Wahrscheinlich, die meisten Verluste sind auf Imker zurück zu führen. Aber durch Zucht wird das ausgeglichen. Trotzdem kann man das nicht wirklich Feind nennen. Generell ist es einfach der Mensch.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Weil Bienen Anpassungskünstler sind und sehr widerstandsfähig. Da glaubt jeder er hat die perfekte Beute oder Betriebsweise.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Man müsste die Natur einfach Natur sein lassen. Keine falschen Blühwiesen, Insektenhotels. Es gibt auch kaum noch Wälder, nur Baumplantagen.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Man sollte sich an der US Imkerei orientieren. Die arbeiten, wie der Rest der Welt, hauptsächlich mit einem Beutenmaß. Keep it simple. Ein Brutraum reicht der ganzen Welt aber in Deutschland braucht man 2, das ist alles sehr verwirrend und macht es unnötig kompliziert.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Die Idee Firmen mit ins Boot zu holen ist super, unser Imkerverein betreut auch Völker für das Motorradwerk von BMW in Berlin.

Wir benützen Cookies um die Benutzerfreundlichkeit der Webseite zu erhöhen. Wenn du auf „Ich akzeptiere“ klickst, nehmen wir an, dass dir das recht ist. Du kannst natürlich später deine Cookie-Einstellungen jederzeit wieder ändern.