Bernd W.
Bernd W.
aus 88364 Wolfegg, Deutschland
imkert seit 1980

Bienen sind und bleiben ursprünglich und es fasziniert mich, wie sie als das Wesen Bien "funktionieren".

Hallo! Ich bin Bernd

Ich betreue 3 Bienenstöcke seit 1980.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Ich imkere aus Liebe und tiefer Verbundenheit zur Natur und den Bienen. Mir geht es neben dem Bestäuben der Pflanzen in den Gärten um die oftmals meditative Ruhe, die ich beim Beobachten der Bienen finde.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Ich bin Bernd, im Jahre 1968 in Helmstedt geboren und lebe nun in Wolfegg am westlichen Rand des Allgäu. Zu den Bienen bin ich im Alter von fast 12 Jahren gekommen, als mir ein Schwarm zugeflogen ist. Schon meine ganze Jugendzeit habe ich den Bienen gewidmet. Viele Jahre lang hatte ich bis zu 16 Völker. Dann kamen Jahre des Umbruchs, auch mitz dem Umzug aus dem Braunschweiger Land in die Allgäu/Bodensee- Region, in denen ich nicht die Möglichkeit hatte Bienen aufzustellen. Jetzt, hier in Wolfegg angekommen, hatte ich seit 2020 wieder die Möglichkeit Bienen aufzustellen, was ich auch sofort genutzt habe :-) Ansonsten bin ich begeistert am Garten gestalten, Wandern und einfach in der Ruhe der Natur unterwegs. Im Winter ist Kerzengießen, Lesen und Schreiben angesagt... Selbststudium

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Zunächst enmal die vielen Tipps, lehren und Sichtweisen anderer Imker für sich zu filtern um den eigenen Weg zu finden. Dann alles was man gelernt hat selbst konsequent in die Praxis umzusetzen. Ud nicht zuletzt zu spüren, was die Bienen wollen udn was gut für sie ist.

Was lernen ImkerInnen genau?

Geduld und Grenzen zu akzeptieren ;-) Ja, und sich in den Kreislauf der Natur einzufügen. Nicht zuletzt lernt man Verantwortung zu übernehmen.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich habe mit nicht ganz 12 Jahren mit den Bienen begonnen, hatte davor schon einige Jahren einen Naturgarten und war im Naturschutz aktiv, habe schon immer eine sehr tiefe Anbindung an die Natur gehabt. Durch die Bienen ist man einfach sehr nah dran und so hat sich mein Verhältnis zur natur noch vertieft.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich bin bei Mellifera e.V. organisiert, dort noch aber in keiner Regionalgruppe. Der Austausch findet aus vielerlei Gründen derzeit überwiegend online statt, wo es auch oft kontovers wird, da halte ich mich aber eher zurück und in grundsätzlich harmonischeren Kreisen auf. Ich gehe meinen Weg und brauche diese Reibung nicht mehr.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Konkrete Summen zu nennen ist nicht ganz stimmig, denn es kommt immer auf die eigenen Ansprüche und die eigenen Quellen an. Auf jeden Fall sollte nicht an Qualität gespart werden. Wenn wir jetzt mal von 3 Völkern ausgehen mit allem Zubehör, würde ich grob sagen, daß locker 4000,-€ "Startkapital" für alles da sein solllte, wenn Neuware gekauft wird. Gebraucht geht sicher günstiger.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Im Moment ist es bei mir noch ein Hobby, welches mehr auf Bestäubung und die Freude an den Bienen ausgelegt ist, dennoch habe ich durchaus Ambitionen da Stück für Stück mehr draus zu machen.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Das sehe ich nicht, es ist genug für alle da.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das eine oder andere Mal würde ich es mir wünschen, daß es so wäre ;-) Einige Betriebsweisen gehören doch schon mal auf den Prüfstand gestellt. Aber Grundsätzlich sehe ich das nicht so, auch im Internet sind ältere Imker oft gern bereit ihre Erfahrungen weiterzugeben. Kann man , wie alles, nicht verallgemeinern.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Nein, Alpakas sind sicher betreuungsintensiver ;-) Viel hängt davon ab, wie wir imkern, ob intensiv oder extensiv. Viele Eingriffe ins Bienenvolk, lassen sich durch Fluglochbeobachtungen vermeiden. Dennoch sind sie schon eines der anspruchsvolleren Haustiere, wenn wir sie überhaupt Haustieren nennen dürfen.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Es ist populär geworden Bienen zu halten,aber oft aus dem Gedanken heraus, einfach mal um die Bienen zu schützen sich mal ein Volk in den Garten zu stellen und das so ganz nebenbei "laufen" zu lassen.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Ich nehme eine größere Offenheit gegenüber anderen Sichtweisen, sowie eine größere Experimentierfreude wahr.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

14,-€

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Ja, gibt es. Aufgrund von Chemie in der Landwirtschaft, Elektromagnetischen Feldern und einigen anderen Tatsachen, sind die Bienen mit sehr großen Herausforderungen konfrontiert.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Oftmals leider ja, aber nicht grundsätzlich. Die meisten Imker haben oder bekommen gerade mehr das Gefühl dafür, was im Umgang mit den Bienen wichtig ist.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Jeder hat so seine Beweggründe und Sicht der "Dinge" und oft herrscht geradezu ein missionarischer Drang seins als das Beste anzupreisen...

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Die Wiesen und Wegränder weniger zu mähen, auf Chemie in Garten und Landwirtschaft zu verzichten.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Einsteigern in die Imkerei empfehle ich sich umfassend aus vielen verschiedenen Quellen zu informieren und selber reinzuspüren was sich stimmig anfühlt. ich bin zu Beginn den "alten" eingefahrenen Lehren gefolgt und habe dadurch massig Lehrgeld gezahlt.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Hektar Nektar empfinde ich als sehr innovativ. Eine wirklich gut Plattform um Menschen rund um das Thema Bienen und Imkerei zusammenzubringen.

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