Jordis S.
Jordis S.
aus 54290 Trier, Deutschland
imkert seit 2021

Ich finde den Gedanken meinen eigenen Honig zu erneten und diesen kleinen Tierchen dabei zu zusehen wie sie ihn so fleißig herstellen einfach faszinierend. Außerdem sind Bienen gut für die Umwelt indem sie ja alles bestäuben.

Hallo! Ich bin Jordis

Ich betreue 2 Bienenstöcke seit 2021.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

An der Imkerei gefällt es mir vor allem mich ein Stück weit selbstständig zu machen. Ich bin unabhängig von der Industrie und weiß ganz genau wo mein Honig herkommt. Außerdem fand ich Bienen schon immer toll und finde es hochgradig interessant hautnah dabei zu sein, um zu sehen wie sie ihren "Alltag" organisieren und kleine Tiere so viel zustande bringen.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Ich bin durch Interesse zur Imkerei gekommen. Ich fand es schon immer ein spannendes Thema und habe aus Zufall von einem Imkerkurs im Nachbarort gehört und mich direkt angemeldet. Leider wurde er letztes Jahr aufgrund von Corona abgesagt, dieses Jahr findet er aber (erst einmal) online statt. Im Juni/Juli würde ich gerne mit zwei kleinen Anlegern mit dem Imkern starten.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Ich denke es ist immer der Anfang der am schwersten ist.

Was lernen ImkerInnen genau?

Man fängt mit der Theorie an. Dabei geht es z.B. um die Biologie der Biene, welche Aufgaben welche Biene im Volk hat, welche Krankheiten sie bekommen können und soweiter. Dann geht es um die Imkerausrüstung und wie die Beuten aufgebaut sind. Als nächstes lernt man dann, wann im Jahr was zu machen ist und auch wie man es theoretisch machen kann. Als letztes bekommt man dann alles am Volk gezeigt. (Eventuell läuft es in anderen Kursen abwachseln oder parallel, bei uns ist es wegen Corona aber aktuell in dieser Reihenfolge.)

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich weiß ein Glas Honig deutlich mehr wert zuschätzen, weil ich weiß wie viel Arbeit es braucht. Das lässt sich auf viele Dinge in der Natur übertragen, die wir als völlig normal ansehen, die aber eigentlich viele kleine Wunder sind.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich finde Imkervereine ganz toll! Ich mache meinen Imkerkurs aktuell im Imkerverein im Nachbarort und die Leute dort sind sehr freundlich und haben ein massives Wissen. Außdem wird es dort später auch die Möglichkeit geben seinen Honig zu schleudern. Eine wertvolle Unterstützung, da eine eigene Honigschleuder am Anfang bei ein bis drei Völkern den Rahmen finanziell ganz schön sprengen würde.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Der Start in die Imkerei kann gut 1000€ oder mehr kosten, je nach dem mit wievielen Völkern man startet und wie weit einen der Imkerverei z.B. mit einer geliehenen Honigschleuder unterstützt. Die laufenden Kosten sind deutlich geringer. Neue Rähmchen, Mittelwände, hin und wieder neues Werkzeug, Instandhaltung und Pflegemittel (z.B. Ameisensäure) müssen aber auch angeschafft werden.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Nein, ich möchte nur als Hobby Imkern.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Dazu kann ich leider nicht viel sagen. Ich hoffe, das beide Arten bestehen können, ein Wissen reicht aber nicht für eine fundierte Meinung.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das kann ich schlecht beurteilen. Aus eigener Erfahrung kann ich es aber nicht bestätigen. In meinem Imkerverei sind die Lehrer für den Neu-Imkerkurs schon älter und geben gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter!

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Nein, auf keinen Fall! Klar, ein wenig Zeit braucht man schon für Bienen, aber grade im Winter eigentlich kaum und auch während der Schwarmzeit reicht ein Tag in der Woche aus um sich um die Völker zu kümmern.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Das viele Leute das Imkern als Hobby betreiben. Es ist leichter geworden sich zu informieren und zu kommunizieren. Aber meistens neben dem Job. Also statt einem Berufsimker (die wohl leider weniger werden) der 100 Völker hat, gibt es heute 50 Hobbyimker mit je 2 Völkern.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Ich denke neue Generation sind immer offener vielleicht auch mal andere Wege einzuschlagen und sind nicht so festgefahren in ihrer Meinung. Außerdem sind wir sehr begeisterungsfähig und stecken gerne unsere Freunde an. Wir posten z.B. über unsere Bienen auf Instagram und erreichen damit viele junge Leute und können eventuell sogar neue Leute für die Imkerei begeistern.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Ich denke 8-12€ sollte ein Kilo schon kosten (mit Glas). Es steckt viel Arbeit dahinter!

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Es gibt das Bienensterben. Es werden immer mehr Pestizide immer sorgloser versprüht die auch die Bienen negativ beeinflussen. Eine Gefahr für die Gesamtheit der Bienen sehe ich aber nicht, es gibt genug Imker und so tolle Projekte wie dieses, die dagegen etwas unternehmen.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Nein! Keinesfalls. Der Imker unterstützt die Biene. Klar, er "nimmt ihr den Honig weg" aber je nach Modell wird auch etwas Honig gelassen oder sonst anders zugefüttert. Er sorgt dafür, dass die Bienen eine optimale Unterkunft haben, mit genug Futter überwintern und behandelt sie gegen Parasiten und Krankheiten.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Durch viele verschiedene Modelle der Imkerei und unterschiedliche Erfahrungen. Es gibt für sehr viele Dinge nicht nur einen richtigen Weg. Dadurch unterscheiden sich die Meinungen und es können trotzdem alle richtig sein.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Vor allem weniger oder andere Pestizide in der Landwirtschaft. Weniger Monokulturen wären eventuell auch eine Möglichkeit. Und mehr Natur z.b. mit Parks auch in Städten.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Viel Informationen sammeln! Ich bin selber noch neu und habe unterschätzt wie viel man wissen muss. Wenn man aber Interesse und Motivation mitbringt, dann lernt man auch gerne und schnell, also am Anfang nicht einschüchtern lassen.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Ein wirklich ganz tolles Projekt! Vor allem für Neu-Imker eine schöne Gelegenheit Unterstützung zu bekommen. Wirklich gut finde ich auch, dass das Volk von Imkern auf der jeweiligen Region kommt und so direkt zwei Leute unterstützt werden!

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