Florian H.
Florian H.
aus 45145 Essen, Deutschland
imkert seit 2009

Der Organismus Bien in seiner Komplexität und der Funktionsweise trotz tausender Individuen fasziniert mich täglich auf's Neue

Hallo! Ich bin Florian

Ich betreue 20 Bienenstöcke seit 2009.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Ich imkere, weil aus einem Hobby eine Passion wurde. Die Biene fasziniert mich jedes mal aufs Neue. Irgendwie war es vllt. Fügung/Schicksal bei dem Nachnamen 😉

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Meine Name ist Florian Hönig , ich bin 26 Jahre alt. Zur Biene kam ich aus Interesse am Wesen Biene selbst. 2010 hätte ich fast eine Ausbildung zum Tierwirt Fachrichtung Imkerei gemacht , jedoch bekam ich eine Bienengiftallergie .Somit war nur ein Fortsetzen als Hobby möglich. Also bin ich nun Imker mit Bienengiftallergie. Jedoch ist meine Liebe/ Leidenschaft zu den Bienen so groß das ich mich 2019 zum Bienensachverständigen des Landes NRW hab ausbilden lassen. Ich habe mir das Imkern zum größten Teil selbst vermittelt und dafür viele Fachzeitschriften und Büchern durchwelst . Natürlich nahm ich auch an diversen Kursen teil & besuche immernoch regelmäßig die Versammlungen unserer hiesigen Imkervereins.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Die größte Herausforderung ist eine optimale Grundausbildung der Anfänger . Viele sind sich der Aufgabe und der Arbeit/Verantwortung mit und gegenüber den Tieren gar nicht bewusst.

Was lernen ImkerInnen genau?

Sie sollten in erster Linie den richtigen Umgang mit den Bienen lernen. Ein Verantwortungsbewusstes Handeln.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Da ich stets eine Auge für die Natur hatte , hat sich nur die Tatsache der Wahrnehmung bestimmter Pflanzen (Trachtpflanzen) geändert. Ich halte viel mehr Ausschau nach potenziellen Wanderstandorten.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich nutze den Verein um mich auf dem aktuellen Stand zu bringen, Anfängern Tipps zu geben und um mich mit Kollegen auszutauschen.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Der Start in die Imkerei und die damit entstehenden Kosten sollten wohl durchdacht sein . Es gibt viele Faktoren die dabei eine Rolle spielen: Welches Beutensystem , welche Bienenrasse , wo hab ich gute Standorte die den Anforderung für mich und meinen Bienen gerecht werden, welche Kosten kommen seitens der TSK auf mich zu ; mögl. Versicherungen . etc.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Nein , davon kann ich nicht leben. Wenn ich es könnte unter Umständen. Dies sind aber nur Gedankenspielereien

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Aus meiner Sicht stehen sie in keiner Konkurrenz . Die Honigbiene vertreibt nicht die Wildbiene sondern der Mensch durch : Monokulturen , Pestizide, fehlende Nistplätze wie Mauern , Hecken , Bäche , zu große Felder, fehlendes Nahrungsangebot durch "falsches Mähen" .

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

"Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen": eine zu verallgemeinerte Aussage . 5 Imker 10 Meinungen trifft es wohl eher . Meiner Erfahrung nach ist die ältere Generation eher Stur und nicht offen für Neues (Aussnahmen bestätigen die Regel) . Imker die den Bien verstehen teilen jedoch sehr gerne Ihr Wissen.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Jein. Da ich die Bienen nicht als Haus - sondern Nutztier sehe und sie ein Wildtier bleiben egal wie sehr wir ihr etwas weg oder hinzuzüchten. Klar ist die Saison teilweise anstrengend , jedoch kann man sich das Arbeiten auch teilweise mit den Bienen selber erschweren.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Die Neue Generation hat viel mehr Möglichkeiten an Informationen zu kommen. Sie ist wissbegierig , hinterfragt vieles .

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Ein Kilo Honig sollte mindestens zwischen 16-20€ kosten. Die Ganze Arbeit, wie Pflege , Aufwand, Material etc. die dahinter steht zzgl. dem Mehrwert der Bestäubungsleistung.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Ja gibt es. Jedoch gefühlt nicht so extrem wie in anderen Ländern/Staaten (USA) . Der Einsatz von Nneonicotinoiden/ Pestiziden und Monokulturen begünstigt ein Bienensterben.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Nein, denn der Imker ist derjenige der die Biene pflegt . Ohne den Imker gäbe es wahrscheinlich ein größeres Bienensterben.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Der eine informiert sich mehr , der andere weniger . Einer arbeitet nur nach Schema F und guckt nie über den Tellerrand hinaus. Deswegen sind Fortbildungen so wichtig , aber nicht immer nur stumpf aus dem Katalog.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Ein klares Verbot von Neonicotinoiden/Pestiziden , ein erhöhtes Bestreben der Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Imkern (WIN-WIN Situation) , Renaturisierungen . Verbesserte Prämien für Landwirte durch Blühstreifen, Ausgleichsflächen. Förderung von Bioanbauflächen/ organische Anbauflächen.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Sich im klaren über die Verantwortung zu sein. Sich zu informieren aus/von seriösen Quellen. Über den Tellerrand zu schauen: Was ist alles machbar , wie setze ich es am besten um. Definitiv Imkergrundkurse / Schulungskurse zu belegen und einem Verein beizutreten.

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