Hannes H.
Hannes H.
aus 5161 Elixhausen, Österreich
imkert seit 2014

Jedes Mal wenn ich am Bienenstock stehe, bin ich begeistert, was dieser scheinbar wuselige Haufen alles zustande bringt. Das bei zigtausenden Individuen jede einzelne Biene weiß, was sie zu tun hat.

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Hallo! Ich bin Hannes

Ich betreue 8 Bienenstöcke seit 2014.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Die Produktion von eigenen Lebensmitteln ist mir sehr wichtig, die ich im Rahmen eines kleines Gartens und ein paar Bienenstöcken so gut als möglich bewerkstellige. Bienen zu halten heißt für mich aber nicht nur im Sommer ein paar Kilo Honig zu schleudern, sondern durch die Betreuung der Bienen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung einer vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft leisten zu können. Die Bienenhaltung gehört seit Jahrhunderten zum ländlichen Leben des SalzburgerLand und ich freue mich immer sehr, wenn auch andere junge Imker begeistert Bienen halten.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Ich habe einen Einsteigerkurs in einer landwirtschaftlichen Schule gemacht Ich arbeite den ganzen Tag im Büro und freue mich jeden Tag in die Natur und zu meinen Bienen schauen zu können. Sie sind mein Ausgleich und liebstes Hobby. Ich bin Vater von zwei Kindern und freue mich, dass auch sie Begeisterung für meine Leidenschaft zeigen.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Sich das nötige Wissen anzueignen, die passenden Partner zu finden (für Erfahrungsaustausch, gemeinsame Anschaffungen...), dran zu bleiben, auch wenn man Völker eingehen oder der Honig ausbleibt oder die Varroa die Überhand gewinnt

Was lernen ImkerInnen genau?

Der Verlauf des Bienenjahres, auf das Verhalten der Bienen zu achten und daraus Rückschlüsse auf Wetter, Tracht oder Gesundheitszustand des Stockes zu schließen, Bienenkrankheiten zu erkennen, die Arbeiten am Stock erlernt man, welche Waben geschleudert werden können,...

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich erkenne, welche Art von Natur wichtig für die Bienen ist. Ich gehe mit offeneren Augen durch die Natur und schaue, welche Blüten die Bienen anfliegen und welche nicht.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Wir haben einen tollen Imkerverein. Wir können die Geräte vom Obmann mitbenutzen, er steht Pate für neue Imker und es kommen jedes Jahr ein paar neue Imker dazu. Guter Erfahrungsaustausch

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Puh, das ist schwierig zu sagen. Die Erstausstattung mit drei Beuten inklusive allem was dazu gehört (Rähmchen, Mittelwände, Smoker, Kleidung, Varroabehandlung, Futter, Schleuder,...) sind das sicher weit über 1000 €. Der laufende Betrieb kostet mich einige hundert Euro pro Jahr für Mittelwände, Rähmchen, Futter, Varroabehandlung. Wenn ich neue Beuten brauche, kommen wieder ein paar Hunderter dazu.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Ich kann und will nicht von der Imkerei leben. Ich bin gerne Hobbyimker und das ist für mich ein schöner Ausgleich zu meinem normalen Beruf.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Ich denke es gibt zu wenige Imker, um eine wirkliche Bedrohung für die Wildbienen darzustellen

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das kann ich leider aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Es liegt sicher auch manchmal daran, dass ihr Wissen veraltet ist und man es heute anders macht. Und das wissen sie. Aber immer der Meinung sein, dass es immer schon so gemacht wurde und daher sollen junge das nicht hinterfragen. Vor allem im Varroabereich könnten auch ältere Imker noch viel dazulernen

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Nein, aber zu gewissen Zeiten muss einfach mehr Zeit aufgewendet werden

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Viele junge Neuimker halten sich nur mehr 1 bis 2 Völker für den Eigengebrauch. Die ältern Imker, die mehr Völker hatten, hören aber damit auf

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Die Jungen sind offen für Neues. Probieren mehr aus. Schließen Kooperationen. Geben gerne Wissen weiter

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Mindestens 15 €

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Ich persönlich kann das in meinem Umfeld im Salzburgerland nicht feststellen. Das liegt vielleicht auch daran, dass viel Grünlandwirtschaft betrieben wird und dadurch automatisch weniger Pestizide zum Einsatz kommen. Es beginnen hier auch viele Neueinsteiger

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Nein, ich denke durch die Varroamilbe kann die Honigbiene nur durch die Imker langfristig bestehen

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Weil jeder im Lauf der Zeit seine eigenen Methoden entwickelt und diese für sinnvoll hält, wenn er gute Erfahrungen gemacht hat. Ich denke das ist wie beim Fußball. Da glaubt auch jeder, er weiß es besser als der Trainer.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Weniger Pestizide, mehr natürliche Blühflächen, mehr einheimischer Honig

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Unbedingt einen Kurs besuchen, bevor man sich Bienen anschafft. Wenn möglich einen „Paten“ suchen, der einem im ersten Bienenjahr zur Seite steht. Sich mit mehreren Imkern zusammentun und große Anschaffungen (Schleuder, Entdeckelungsgeschirr,...) gemeinsam tätigen

Was denkst du über Hektar Nektar?

Ich finde das Projekt echt genial. Dadurch habe ich das Gefühl, die Hobbyimkerei ist in der Moderne angekommen und durch so eine Plattform werden auch viele junge Imker angesprochen. Dadurch ist auch eine Vernetzung viel besser möglich als klassisch im Imkerverein, wo vor allem ältere Imker vor sich hinwerkeln und sowieso wenig von ihrem Wissen weitergeben.

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