Katharina S.
Katharina S.
aus 48361 Beelen, Deutschland
imkert seit 2022

Mich fasziniert, wie emsig und ausdauernd die Bienen für den Erhalt des Volkes arbeiten. Unermüdlich gehen alle Bienen ihren Pflichten nach und diese Kommunikation untereinander ist einfach nur der Wahnsinn. Diese kleinen Tierchen produzieren gemeinsam vielfältige, wertvolle Produkte, wo wir uns nur froh schätzen können, dass wir auch etwas davon abhaben dürfen. Deshalb ist es mir umso wichtiger mich gut um meine Bienen zu kümmern.

Unterstützt von

Hallo! Ich bin Katharina

Ich betreue 11 Bienenstöcke seit 2022.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Die größte Herausforderung war sicher das aller erste Bienenjahr. Im Juli 2022 ging es bei mir los mit zwei Völkern und konstant hat mich der Gedanke „ja nichts falsches machen!“ begleitet. Zum Glück hat alles gut geklappt, aber das Frühjahr war noch eine andere Geschichte. Aus zwei Völkern wurden aufgrund von Schwärmen 5, dazu 5 neue Völker durch die Neuimkerförderung und das 11. war dann das von Arcotel! Ein gewaltiges erstes Jahr, was mir aber vieles gelehrt hat. Das ist auch das wahnsinnig schöne an der Imkerei, man lernt nie aus und die Mädels sagen dir schon beinhart und ehrlich, wenn etwas nicht passt.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Warum ich mit der Imkerei angefangen habe? Das war eigentlich eine Schnappsidee und ich hab mich gefragt „warum eigentlich nicht?“ Schon hab ich mich beim Einsteigerkurs am Imkerhof in Koppl angemeldet und jetzt bin ich hier! Mein Ziel ist es, natürlich neben ein bisschen Honig zum Naschen auch ein paar tolle Helferlein zu haben, mit denen ich "meinen" Kindergartenkindern etwas tolles beibringen kann.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Die Bienen erfordern ein hohes Maß an Disziplin von dir, sind aber nicht unbedingt bereit dir diese Disziplin zurück zu geben. Du musst Termine genau einhalten und ein gutes Auge für deinen Schwarm haben, sonst kann es bitterböse enden. Aber wenn es den Bienen mal nicht freut, irgendwas zu machen, dann tun sie es auch nicht. Deshalb ist es umso wichtiger, dass ich mir im Kopf behalte, dass die Bienen NICHT für mich arbeiten. Sie sind immer noch in gewisser Art Wildtiere.

Was lernen ImkerInnen genau?

Alles über die Handhabung, Identifikation von Krankheiten, Verhaltensmuster, das Leben und Ableben und ganz besonders Geduld.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich bin deutlich aufmerksamer geworden und die Sicht für Kleinen Dinge ist immer ausgeprägter geworden.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Zu Beginn kaufe ich 2 Kunstschwärme samt begatteter Wirtschaftskönigin, welche mich jeweils 150€ kosten. Dazu rechne ich nochmal mit 150-200€ pro Beute. Ich habe mich für das Einheitsmaß Jumbo entschieden, welches lokal hergestellt wird, weshalb die Kosten eventuell höher liegen, als normal. Diese Investition lohnt sich aber sicher! Dazu kommen noch nötiges Werkzeug, Anzug und sonstige Hilfsmittel. Mal schauen, wie der nächste Kassenbeleg beim Imkerhof nach dem Shoppen aussieht.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Bis jetzt kann ich es noch nicht, wenn sich aber einige Möglichkeiten so ergeben, wie ich es mir erhoffe, (Sieht schon ganz gut aus) dann könnte ich es mir durchaus vorstellen. Aber es soll bei mir nicht die Imkerei an sich der Hauptschwerpunkt sein, sondern möchte ich mein Augenmerk auf die Kinderbildung setzen. In naher Zukunft absolviere ich den Lehrgang zur Dipl. Kräuter-, Selbstversorger- und dann auch noch Bienenpädagogin. Damit möchte ich dann den Fokus auf Kinder setzen, da ich ja auch hauptberuflich Kindergartenpädagogin bin. Ich glaube, die vielen Mädels aus meinen Schwärmen werden mir da super unterstützend zur Seite stehen.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Kann ich nachvollziehen. Honigbienen sind sehr vielseitig, viele Wildbienen nicht. Ich weiß aber nicht, ob Honigbienen es schaffen, die Blumen leer zu futtern oder ob sie auch was übrig lassen. Soweit reicht mein Wissen leider nicht.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das glaube ich nicht. Ich habe grade ältere Imker begegnet, die mit großer Freude von ihrem Lebenswerk geredet haben. Es ist eine Freude, ihnen zuzhören.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Ich würde sagen, je nach dem was die Königin befielt. Wenn man ihr brav huldigt und sie einen guten Tag hat, wird sie dich sicher mit vielen guten Dingen belohnen, wie Freizeit, weil eh alles von allein wuppt. Aber ganz ehrlich: Ich kann es noch nicht sagen, aber bis jetzt ist allein mein Kopf fast 24/7 mit Bienen beschäftigt, auch wenn ich nicht bei den Bienen bin. Das ist wohl der Anfänger "Stress" alles richtig machen zu wollen.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Weg von der konzentrierten Masse, hin zu viel verbreitenden kleinen Betrieben.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Möglicherweise die Flexibilität, die Mut zum Neuen? Immer schneller kommende Erkenntnisse verbreiten sich immer schneller und werden immer schneller umgesetzt.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Gute Frage, eigentlich ist er ja unbezahlbar. Sowas tolles! Aber zwischen 15-20€ finde ich gut.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Ich vermutet, dass es kein Honigbienen Sterben gibt. Die Honigbiene hat Glück, da sie für den Konsumenten direkt nützlich ist. Die Wildbienen haben dieses Glück nicht, sie sind die Undercover-Helden, welche gerne vergessen werden. Dabei sind grad Wildbienen oft auf wenige Blüten spezialisiert, deshalb merken sie es stark, wenn grade solche Pflanzen nicht mehr in der Vegetation vorhanden sind.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Wenn dem Imker bewusst ist, dass die Honigbienen nicht das "einzigwahre" Bestäubungstierchen ist und mit allem in der Natur pfleglich umgeht, wüsste ich nicht, warum Imker Feinde der Bienen sind. Wenn nicht sie, wer sonst kümmert sich um das Wohlergehen der Tiere?

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Weil Jeder Imker seine eigene Technik hat, aber nebenbei auch noch etwas neues ausprobiert und eigentlich hat er gestern etwas auf social media gesehen, was auch noch super spannend aussieht! So viele Ideeeeen!

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Lebensraumschaffung für die Wildbienen, welche zu 70-80% Bodenbewohner sind. Bepflanzte Grünstreifen, Felder mit Randbepflanzung, Weniger Gülle, Pestizide, etc.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Ich hatte das Glück, dass ich den Imkerhof bei mir in der Nähe hatte. Deshalb konnte ich direkt vor Ort nachfragen und mich informieren. Aber Grundsätzlich würde ich immer einen Neueinsteigerkurs empfehlen! Da werdet ihr ein ganzes Jahr lang mit euren neuen Bienen begleitet! Und sucht euch einen Ortsverein, da gibt es dann viel Guten Rat und Tipps von langjährigen Hobby- und Berufsimkern!

Was denkst du über Hektar Nektar?

Das Projekt ist echt der Wahnsinn! So viele Teilnehmer, die alle am selben Strang ziehen! Da macht es noch viel mehr Spaß, Imkluencer zu sein :)

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