Hochsaison in der Imkerei Teil II - Honigernte
Gut, dass neben der vielen Arbeit im Mai auch der erste süße Lohn anfällt.
Wenn die Bienen die Waben im Honigraum zum Großteil mit Wachs verschließen - der Imker sagt „verdeckeln" - ist es an der Zeit über die Honigernte nachzudenken. Maximal 20% Wasser darf er nach deutscher Honigverordnung enthalten, dann gilt er als reif und könnte geerntet werden. Aber „je trockener, desto haltbarer“, daher freue ich mich über meine 17,5% dieses Jahr.
Und damit heißt es bei mir Küche ausräumen, akribisch putzen und mit allen benötigten Utensilien herrichten, denn einen eigenen Schleuderraum habe ich leider (noch) nicht. Anschließend hole ich die Honigräume mit den erntereifen Waben von den Bienenstöcken. So sind sie noch stockwarm und der Honig fließt gut.
Vor dem Schleudern werden die Waben erst mal entdeckelt, damit der Honig überhaupt aus den Zellen kommen kann. Anschließend werden die Rähmchen immer zu vieren in der Honigschleuder platziert, die bei mir zum Glück ein Motor dreht. Währenddessen kann ich neben dem Schleudern weiter entdeckeln. Der frische Honig fließt aus der Schleuder erst durch ein Grob- und dann durch ein Feinsieb in den Eimer. So sind am Ende keine Wachs- oder anderen Krümel im Honig.
Manche Sorten könnte man anschließend direkt ins Glas abfüllen. Die jetzt geerntete Frühtracht - meine Bienen haben hauptsächlich Raps- und Obstblütennektar eingetragen - muss aber noch ein wenig bearbeitet werden, weil sie nicht lange flüssig bleiben würde. Da die wenigsten Menschen ihren Honig mit Hammer und Meißel essen möchten, wird die Frühtracht täglich gerührt. Dadurch bleiben
die Zuckerkristalle beim auskristallisieren (hart werden) des Honigs möglichst klein und es entsteht eine schön cremige Konsistenz für das Frühstücksbrötchen :)