Die Honigmacherinnen

Mai 2020

Gestern war der große Tag - wir haben zum ersten Mal den Honig unserer eigenen Bienen geerntet. Natürlich haben unsere neuen Mitbewohner im Olymp noch keinen eigenen Honig (die Mädels müssen ja erst einmal ihre Behausung fertig aufbauen!), aber von einem unserer anderen drei Völker wussten wir, dass sie brav Nektar gesammelt hatten.
So ging's am frühen Morgen um 6.30 Uhr zur Entnahme der fertigen Honigwaben. Ein bißchen taten mir die Mädels von unserer Cloud Cuckooland schon leid... so brav haben sie heuer trotz widriger Wetterbedingungen gesammelt und gehortet, und dann kommen zwei so Menschlein daher und klauen ihnen ihre wertvolle Winternahrung.
Eine der Damen hat sich dann auch an mir gerächt, mein erster Stich von unseren Völkern - und vermutlich gerechtfertigt. Ich kann es ihnen wirklich nicht übel nehmen. :-)
Danach ging es ans Entdeckeln und Schleudern, was gerade beim ersten eigenen Honig so unglaublich spannend ist. Der Honig dürfte tatsächlich einen Waldhonigeinschlag haben, unglaublich! Er schmeckt sehr intensiv, leicht harzig und zugleich blütenleicht nach Minze - danke, ihr hübschen Lindenbäume um die Ecke für dieses kostbare Gut!
Natürlich haben wir unseren Bienchen nicht alles weggenommen, das macht man gerade als Hobby-Imker einfach nicht. Und abends haben wir sie dann auch noch brav mit Bio-Futter eingefüttert.
Jetzt steht dann eine nicht so angenehme Tätigkeit für Imker und Biene an: die notwendige Varroa-Behandlung. Wie unser Imker-Pate sagt: Ohne Behandlung gibt's sehr wahrscheinlich keine Bienen mehr im Frühjahr... auch diese Schattenseite ist beständiger Teil der Imkerei.

Silke Spiel
aus Wien
Unterstützt von

Das könnte dich auch interessieren

Aug 2020

Erster Blick in den Olymp nach dem Winter

Natürlich ist der Winter noch nicht vorbei. Natürlich wird es - zumindest in der Nacht - doch wieder mal Minusgrade haben. Und vermutlich wird's dann auch zu Ostern wieder schneien. ;-) Aber heute, am 22. Februar, hatten wir Sonnenschein bei 15 Grad, und so konnten wir einen Blick in unsere Völker wagen. Wir wollten nämlich überprüfen, ob unsere Mädels noch genug Futter übrig haben, um bis zu den ersten nektargebenden Blüten versorgt zu sein. Es war bestes Flugwetter, und so war es keine Überraschung, dass auch die Damen des Olymps eifrig unterwegs waren und Unmengen an Pollen sammelten. Hasel, Krokus, Schneeglöckchen... all das blüht gerade in der Gegend und bietet für unsere Bienchen den ersten Pollen des noch so jungen Bienenjahres. Futter haben unsere Göttinnen noch genug, auch sind die Wabengassen sehr gut besetzt - ein Zeichen, dass das Volk offenbar ganz gut bisher über den Winter gekommen ist. Die Folie zwischen Brutzarge und Deckel war leicht feucht, und der Pollen wurde zu Haufen angekarrt - das ist ein sehr deutliches Zeichen dafür, dass Brut vorhanden ist. Das wiederum bedeutet, dass die Königin da ist und lebt. Und das macht uns Imker sehr glücklich. :-) Das Video vom Flugloch zeigt, wie munter es heute am Olymp zuging.
Erfahre mehr
Jul 2020

Winter is coming...

Auch wenn viele noch die Sommerferien oder Urlaube genießen, so neigt sich das Imkerjahr doch merklich dem Ende zu. Man merkt, dass die Bienchen langsam schon fast panikartig nach Nahrungsquellen suchen, jede Blume wird angeflogen und probiert, sogar die bunten Gartenschuhe mit rosa Farbklecksen werden nicht verschont. Es könnte ja doch Nektar sein, man weiß ja nie! Seit einigen Wochen füttern wir bereits unser Jungvolk zu, und es nimmt das Futter prächtig ab. Einmal werden wir vor dem Herbst noch eine Varroabehandlung durchführen, dann gibt's noch die Herbstrevision und danach nur mehr die Oxalsäurebehandlung am Ende des Jahres. Dann ziehen sich die Winterbienen zu einer Traube zur Überwinterung zusammen, während der Mensch sich in die Retrospektive zurückzieht: Was haben wir in unserem ersten Imkerjahr nicht so gut gemacht, was haben uns die Bienen verziehen, und wie können wir es nächstes Jahr besser machen. Alles Fragen für den langen Bienenwinter... Das Foto hier zeigt einmal ausnahmsweise kein Bienchen, sondern eine Verwandte. Unsere Pflanzen werden auch gerne von Hummeln besucht, die sich besonders gerne in den Lavendel richtiggehend eingraben. Und nicht nur das: viele Wildbienen haben ihre Eier in die Erde der Erdbeerpflanzen oder zum Thymian hinein abgelegt - wir sind schon gespannt, was da im neuen Jahr alles schlüpfen wird! Daher auch das Plädoyer an alle Gartenbesitzer (und auch Balkon-/Terrassenbesitzer): pflanzt heimische blühende Pflanzen, die auch im Herbst noch Nektar geben. Verzichtet auf den sinnlosen Kirschlorbeer und auf eine Betonwüste in eurem Garten, sondern gebt den Insekten einen kleinen Teil jener Natur zurück, die vom Menschen schon zu viel okkupiert wurde. Lasst Natur wachsen und gedeihen. Löwenzahn ist kein Unkraut, Schnittlauch blüht wunderschön, und eine Sonnenblume ist für Bienen und Hummeln ein Paradies!
Erfahre mehr
Wir benützen Cookies um die Benutzerfreundlichkeit der Webseite zu erhöhen. Wenn du auf „Ich akzeptiere“ klickst, nehmen wir an, dass dir das recht ist. Du kannst natürlich später deine Cookie-Einstellungen jederzeit wieder ändern.