Die Brut hat Hunger!

Mär 2022

Der März dieses Jahr ist warm und sonnig und endlich rührt sich was bei den Bienen. Also auch vor der Haustür, denn drinnen ist schon etwas länger wieder mehr Betrieb.
Spätestens jetzt gilt es das Volk sommer- und sammelfit zu machen. Die Königin legt zunehmend mehr Eier, damit es genügend Sammlerinnen gibt, wenn mit der Obstblüte die sogenannten Massentrachten einsetzen. Damit die Brut groß und stark wird bekommt sie in den allerersten Tagen einen Futtersaft aus den Futtersaftdrüsen der Ammenbienen (Gelee Royale) und anschließend eiweißreiches Superfood in Form von Pollen mit Honig gemischt. Der Pollen wird durch Sammelbienen von den Staubfäden verschiedener Blüten gesammelt und als bunte Pollenhöschen am hinteren Beinpaar in den Stock transportiert. Dort wird in Zellen der Honigwaben gestampft und fermentiert und anschließend eben bei Bedarf an den hungrigen Nachwuchs verfüttert.
Wer Bienen im Frühjahr Starthilfe geben möchte, pflanzt Weiden, Kornelkirsche, Krokusse, Christrosen, Winterlinge und Anemonen für die Frühstarter. Bei mir blüht im (zeitigen) März auch schon der Pfirsich, was aber immer mit ein wenig Nervenkitzel verbunden ist, da die Blüten nicht mit Frost zurechtkommen. Aber falls es für den Fruchtansatz zu kalt wird, so hat zumindest die hungrige Brut profitiert.

Lea Exl
aus Detmold
Unterstützt von

Das könnte dich auch interessieren

Dez 2023

Wasser in allen Aggregatzuständen

… oder nichts ist so beständig wie die stetige Lageänderung. Manchmal bin ich wirklich froh, dass ich gefühlt schon mein Leben lang durch diverse Hobbies und meinen Job trainiere, spontan Plane zu ändern. Eigentlich wollte ich im Dezember einen Teil unserer Werkstatt ausräumen, für den Ausbau zum Honigschleuderraum vorbereiten und euch dabei mitnehmen. Gewisse imkerliche Arbeiten wie Honig schleudern, rühren und abfüllen sollen in einem sauberen, staub- und tierfreien Raum stattfinden. Nachvollziehbarerweise, denn niemand findet am Ende gerne Fusel, Fliegen oder Katzenhaare in seinem Honig. Da diese Anforderungen bei uns aktuell nur mit viel Aufwand umsetzbar sind und auch das Auslagern der Arbeiten in die Räumlichkeiten von Imkerfreunden keine Dauerlösung ist, soll also der Ausbau her. Aber das Leben im Dezember hatte andere Pläne und so räumten wir nicht die Werkstatt, sondern zwei Keller-/Lagerräume aus, bauten draußen Stege in der Einfahrt und stellten drinnen Pumpen, legten Schläuche und pumpten Wasser, dass uns Dank Dauer(stark)regen über Tage in die tiefer gelegenen Räume drückte. So beschränkten sich also die imkerlichen Tätigkeiten im Dezember zwischen Schnee, Eis und Wasser und dem Wasserdampf über den Tassen auf Abwarten und Tee trinken. Natürlich mit Honig. Zum Glück war nicht mal eine Varroabehandlung nötig, da diese im Spätsommer wohl effektiv genug war. PS: Da aus persönlichen Gründen die Imkerei für die nächsten zwei, drei Jahre zurückstecken muss, verabschiede ich mich hier (vorerst?) mit einem herzlichen Dankeschön an meinen bisherigen Sponsor Billbee! Es war mir ein Vergnügen :)
Erfahre mehr
Nov 2023

Pause im Winterwunderland

Da hat der November dieses Jahr doch tatsächlich gen Ende Schnee und so richtig Frost mitgebracht. Nicht nur, dass die Natur im weißen Winterkleid gleich viel heller und einladender aussieht. Aus imkerlicher Sicht freut mich diese Frostperiode besonders, weil sie den Bienen signalisiert, dass es Zeit ist, eine Brutpause einzulegen. Bienen, die nicht brüten, verbrauchen weniger Vorräte, da sie die Wintertraube nur noch auf Zimmertemperatur (20°C) und nicht auf Körpertemperatur (37°C) heizen müssen. Die Lebenserwartung der Bienen steigt, weil sie sich nicht bei der Brutpflege verausgaben müssen und die Vermehrung der Varroamilbe wird gestoppt. Zudem ist eine Restentmilbung im Winter, falls nötig, nur bei Brutfreiheit wirklich effektiv. Von daher freue ich mich sehr über einen ausgiebigen Besuch von Väterchen Frost. Auch wenn ich so öfter mal ein Flugloch freilegen und die Mäusegitter doppelt sorgfältig kontrollieren muss.
Erfahre mehr
Wir benützen Cookies um die Benutzerfreundlichkeit der Webseite zu erhöhen. Wenn du auf „Ich akzeptiere“ klickst, nehmen wir an, dass dir das recht ist. Du kannst natürlich später deine Cookie-Einstellungen jederzeit wieder ändern.