Der Winter – Die vierte Jahreszeit
Eigentlich bekommt der Imker im Winter die Bienen kaum zu sehen. Es sollte so kalt sein, dass sie nicht aus ihrem Stock herauskommen und man nicht hineinschauen möchte, außer um die letzte Varroabehandlung durchzuführen.
Doch wieder einmal ist alles anders:
Es ist für die Jahreszeit tagsüber zu warm und zu trocken. Die Tiere und Pflanzen sind dadurch verwirrt. Sie erwarten den Frühling, aber die Nächte sind größtenteils noch bitterkalt. Die Bienen fliegen voller Freude aus, um außerhalb des Stockes ihre Kotblase zu entleeren, denn sie sind sehr reinliche Tiere und nützen jede warme Wetterlage um sich draußen zu erleichtern. Jedoch begeben sie sich bei langanhaltenden Wärmeperioden auf eine energieintensive Nahrungssuche. Doch das Nahrungsangebot ist leider mager. Nur wenige Pflanzen blühen gerade und können die Bienen “bewirten“. Aber auf ein paar fremdländische Gehölze ist Verlass, wie das Foto von der Biene auf der Zaubernuss beweist (Aufgenommen am 12.01.2020).
Ich beschäftige mich noch nicht so lange mit der Imkerei und jedes der letzten Jahre hatte so seine Überraschungen parat. Deshalb bin ich äußerst gespannt wie es in diesem Jahr weiter geht, wie sich die Vegetation und auch die Lebewesen an die Klimaänderung anpassen werden und welche Veränderungen es in der Bienenzucht noch geben wird.