Jul 2020
Winter is coming...
Auch wenn viele noch die Sommerferien oder Urlaube genießen, so neigt sich das Imkerjahr doch merklich dem Ende zu. Man merkt, dass die Bienchen langsam schon fast panikartig nach Nahrungsquellen suchen, jede Blume wird angeflogen und probiert, sogar die bunten Gartenschuhe mit rosa Farbklecksen werden nicht verschont. Es könnte ja doch Nektar sein, man weiß ja nie!
Seit einigen Wochen füttern wir bereits unser Jungvolk zu, und es nimmt das Futter prächtig ab. Einmal werden wir vor dem Herbst noch eine Varroabehandlung durchführen, dann gibt's noch die Herbstrevision und danach nur mehr die Oxalsäurebehandlung am Ende des Jahres. Dann ziehen sich die Winterbienen zu einer Traube zur Überwinterung zusammen, während der Mensch sich in die Retrospektive zurückzieht: Was haben wir in unserem ersten Imkerjahr nicht so gut gemacht, was haben uns die Bienen verziehen, und wie können wir es nächstes Jahr besser machen. Alles Fragen für den langen Bienenwinter...
Das Foto hier zeigt einmal ausnahmsweise kein Bienchen, sondern eine Verwandte. Unsere Pflanzen werden auch gerne von Hummeln besucht, die sich besonders gerne in den Lavendel richtiggehend eingraben. Und nicht nur das: viele Wildbienen haben ihre Eier in die Erde der Erdbeerpflanzen oder zum Thymian hinein abgelegt - wir sind schon gespannt, was da im neuen Jahr alles schlüpfen wird!
Daher auch das Plädoyer an alle Gartenbesitzer (und auch Balkon-/Terrassenbesitzer): pflanzt heimische blühende Pflanzen, die auch im Herbst noch Nektar geben. Verzichtet auf den sinnlosen Kirschlorbeer und auf eine Betonwüste in eurem Garten, sondern gebt den Insekten einen kleinen Teil jener Natur zurück, die vom Menschen schon zu viel okkupiert wurde. Lasst Natur wachsen und gedeihen. Löwenzahn ist kein Unkraut, Schnittlauch blüht wunderschön, und eine Sonnenblume ist für Bienen und Hummeln ein Paradies!
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